Rofo 2012; 184 - VO310_3
DOI: 10.1055/s-0032-1311212

Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) als minimal-invasive lokoregionale Behandlungsmaßnahme bei irresektablen Lebermetastasen eines kolorektalen Karzinoms

T Gruber-Rouh 1, N Naguib 1, M Beeres 1, K Eichler 1, S Zangos 1, B Schell 1, N Nour-Eldin Mohammed 1, T Lehnert 1, B Bodelle 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt am Main

Ziele: Evaluation der transarteriellen Chemoembolisation (TACE) in der Behandlung irresektabler Lebermetastasen eines kolorektalen Karzinoms (CRC) anhand des lokalen Tumoransprechens und der Überlebensdaten Methode: 564 Patienten (mittleres Alter: 60,3 Jahre) wurden im Zeitraum vom 2001 bis 2010 mittels TACE der Lebermetastasen eines CRC behandelt. Insgesamt wurden 3384 Chemoembolisationen durchgeführt (im Mittel: 6 Behandlungen/Patient). Nach der durchgeführten Diagnostik wurden bei 10,6% der Patienten eine Leberläsion, bei 11,2% der Patienten 2 Leberläsionen und bei 11,8% der Patienten 3 Leberläsionen diagnostiziert. Bei weiteren 375 Patienten (66,4%) lagen bei der Erstdiagnose multiple Lebermetastasen des CRC vor.

Als Zytostatika wurden Mitomycin (n=243; 43,1%), Mitomycin mit Gemcitabine (n=153; 27,1%), Mitomycin mit Irinotecan (n=80; 14,2%) sowie Mitomycin, Irinotecan mit Cisplatin (n=88; 15,6%) verwendet. Als Embolisat wurden Lipiodol und Microsphären (EmboCept®) verwendet. Das radiologische Tumoransprechen wurde mittels MRT und/oder CT bestimmt und nach den RECIST-Kriterien klassifiziert. Die Überlebensdaten wurden nach der Kaplan-Meier-Methode berechnet. Ergebnis: Die postinterventionelle Auswertung aller Patientendaten mit irresektablen chemotherapierefraktären Lebermetastasen eines CRC nach RECIST-Kriterien ergab eine PR bei 16,7% (n=94), eine SD bei 48,2% (n=272) und eine PD bei 35,1% (n=198). Das maximale Ansprechen des Tumors auf die TACE konnte 12 Wochen nach der ersten Chemoembolisation gezeigt werden. 14,9% der Patienten wurden neoadjuvant, 70,4% palliativ und 14,7% symptomatisch behandelt. Die mediane Überlebenszeit nach der ersten TACE lag bei 14,3 Monaten, die 1, 2- und 3-Jahres-Überlebensrate bei 62%, 28% und 7%. Schlussfolgerung: TACE von Lebermetastasen eines irresektablen chemotherapierefraktären CRC stellt ein gut verträgliches, minimal-invasives, lokoregionales Verfahren dar, das zu einem guten Tumoransprechen und einer Lebensverlängerung führt.

Keywords: Chemoembolisation, Lebermetastasen, CRC

Korrespondierender Autor: Gruber-Rouh T

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main

E-Mail: tatjana.gruber-rouh@kgu.de