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DOI: 10.1055/s-0032-1311200
Pränatale Eisenquantifizierung in Leber und Milz im Schafmodell
Ziele: Bestimmte fetale Krankheitsbilder wie die neonatale Hämochromatose sind assoziiert mit intra- und/oder extrahepatischer Eisenüberladung. Die pränatale Identifizierung und Quantifizierung der Eisenüberladung kann entscheidend für die vorgeburtliche Diagnose und Therapie sein. Ziel war es die Quantifizierbarkeit des fetalen Leber- und Milzeisens in utero mittels MRT nachzuweisen. Methode: MRT-R2* Messungen von Leber und Milzen 13 gesunder Schaffeten (Gestationsalter 112–125 Tage) wurden an einem 1.5T Gerät mittels atemgetriggerter Multi-Echo Sequenzen (TE 4,6–54,1ms, 12 Echos, TR 578ms, Flipwinkel 20°, Pixelbandbreite 283Hz/Pixel) durchgeführt. Die transverse Relaxationsrate R2* wurde mittels mono-exponentialer Anpassung und konstantem signal level offset (SILO) bestimmt, jeweils anhand der Echozeit abhängigen Signalintensitäten, gemittelt über eine Schicht (5mm) durch Leber und Milz. Ergebnis: Fetale Leber und Milzen konnten bei guter Bildqualität adäquat abgegrenzt werden. Das mediane fetale R2* betrug für die Leber 25.6s-1 (19.5–113.5s-1) und für die Milz 40.2s-1 (20.4–70s-1). Die korrespondierende mediane hepatische und lienale Eisenkonzentration betrug 0.85µg/gTrockengewicht bzw. 1.22µg/gTg. Die Kalibrierung von R2* wurde von humanen Leber- und Milz-Eisenmessungen übernommen (Wood et al. 2005). Schlussfolgerung: Die intrauterine Quantifizierbarkeit von Leber- und Milzeisen mittels MRT wurde erfolgreich im Schafmodell nachgewiesen. Übertragen auf humane Schwangerschaften mit vermuteter fetaler Siderose könnte dies eine frühere Diagnose und Therapie mit Verbesserung der neonatalen Prognose bedeuten.
Keywords: fetal, MRT, Eisenquantifizierung
Korrespondierender Autor: Schönnagel B
Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246 Hamburg
E-Mail: b.schoennagel@uke.de