Rofo 2012; 184 - VO305_4
DOI: 10.1055/s-0032-1311182

Dual Energy CTA bei Patienten mit akuter Lungenembolie: Volumetrie von Perfusionsdefekten und Korrelation mit CTA Obstruktionsscores, CT Parametern der Rechtsherzdekompensation und dem Verlauf

P Apfaltrer 1, V Bachmann 1, M Meyer 1, T Henzler 1, J Grüttner 2, T Walter 2, UJ Schoepf 3, SO Schönberg 1, C Fink 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
  • 2Universitätsmedizin Mannheim, Kardiologie, Mannheim
  • 3Medical University of South Carolina, Radiology, Charleston

Ziele: Analyse des prognostischen Nutzens der Volumetrie von Perfusionsdefekten (PDvol) in der Dual-Energy-CT-Angiographie (DE-CTA) bei Patienten mit akuter Lungenembolie (LE). Methode: 60 Patienten (Alter: 65±14,4 Jahre) mit akuter LE in der DE-CTA wurden retrospektiv analysiert. Aus den Jod-Karten der DE-CTA wurden das normierte PDvol (Volumen Perfusionsdefekt/Lungenvolumen) errechnet. Zusätzlich wurden etablierte prognostische CT Parameter (Qanadli und Mastora-Obstruktionsscores (OS), CT Parameter der RVD) erhoben. PDvol wurde anschließend mit den OS, CT Parameter der RVD und dem klinischen Verlauf korreliert. Ein komplizierter klinischer Verlauf wurde definiert als intensivmedizinische Betreuung oder Tod. Ergebnis: 10 der 60 Patienten mit LE hatten einen komplizierten klinischen Verlauf. Patienten mit kompliziertem klinischen Verlauf wiesen ein signifikant höheres PDvol (35%±11% vs. 23%±10%, p=0,002), RV/LV ratio (RV/LV4ch 1,46±0,32 vs. 1,18±0,26; p=0,005), RV/LVvol 2,25±1,33 vs. 1,19±0,56; p=0,002) und einen signifikant höheren Mastora Gesamtscore (52 vs. 13; p=0,02) auf. PDvol und Mastora Gesamtscore zeigten eine schwache Korrelation (r=0,5; p=0,0003). PDvol zeigte ebenfalls eine schwache Korrelation mit RV/LV4Ch (r=0,432; p=0,0006); zwischen PDvol und dem Qanadli Score sowie den übrigen CT Parameters der RVD wurde keine Korrelation nachgewiesen. Schlussfolgerung: In Patienten mit LE korreliert das Volumen der Perfusionsdefekte in der DE-CTA mit einem komplizierten klinischen Verlauf. Folglich kann die Volumetrie von Perfusionsdefekten in der DE-CTA zur Identifizierung von Hochrisiko-Patienten und Optimierung des Monitorings dienen.

Keywords: Computertomographie, Dual-energy CT, Lungenembolie

Korrespondierender Autor: Apfaltrer P

Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Theodor-Kutzer-Ufer 1–3, 68167 Mannheim

E-Mail: paul.apfaltrer@medma.uni-heidelberg.de