Rofo 2012; 184 - VO304_5
DOI: 10.1055/s-0032-1311178

Gadofosveset-unterstützte MR-Bildgebung zur präoperativen Evaluation potentieller Lebendnierenspender: Vergleich mit intraoperativen Befunden

J Schek 1, D Blondin 1, D Grotemeyer 2, P Zgoura 3, DC Reichelt 1, W Heinen 1, A Scherer 1, RS Lanzman 1
  • 1Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
  • 2Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik f. Gefäßchirurgie und Nierentransplantation, Düsseldorf
  • 3Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Nephrologie, Düsseldorf

Ziele: Ziel dieser Studie war es, das blood-pool Kontrastmittel Gadofosveset für die präoperative Darstellung der Nierengefäße, der ableitenden Harnwege sowie des Nierenparenchyms bei potentiellen Lebendnierenspendern (LNS) zu evaluieren. Methode: Von 28 initial in diese Studie eingeschlossenen potentiellen LNS (13Männer, 15 Frauen; Durchschnittsalter 55,14 Jahre ±11,97) wurden 20 operiert und für eine weiterführende Auswertung berücksichtigt. Zur Beurteilung der Gefäßanatomie und des harnableitenden Systems wurden bei 1,5T nach Applikation von Gadofosveset 7 Aufnahmeserien einer 3D T1-gewichteten FLASH Sequenz zu festgelegten Zeitpunkten durchgeführt. Alle MRT-Untersuchungen wurden prospektiv von 2 Radiologen hinsichtlich pathologischer Befunde im Konsensus und hinsichtlich der Bildqualität unabhängig voneinander ausgewertet. Zudem wurden ROI-basierte relative SNR-Messungen in der Vena cava inferior, Aorta abdominalis und Nierenbecken durchgeführt. Ergebnis: Die MR-Datenakquisition wurde bei allen potentiellen LNS vollständig durchgeführt. Bei 8 LNS lagen zusätzlich zum OP-Bericht CT-Untersuchungen vor, die als Referenzmethode für die gegenüberliegenden, nicht gespendeten Niere dienten, wodurch sich eine Gesamtanzahl von 28 analysierten Nieren ergab.

In 28 Nieren wurden 36 Nierenarterien mittels MRA dargestellt, da in 8 Spendern jeweils eine akzessorische Arterie detektiert wurde. Eine akzessorische Arterie und ein Fall einer FMD wurden mittels MRT korrekt beurteilt. Mittels MRT wurden 2 zwei Nierenzellkarzinome diagnostiziert. Somit lag die Sensitivität und der positive prädiktive Wert der Gadofosveset-unterstützten MRT-Untersuchung bei 92,9% bzw. 100%. Die relativen SNR der Aorta und Vena cava waren konstant über den Untersuchungszeitraum von Minute 1 bis Minute 16. Schlussfolgerung: Mittels Gadofosveset-gestützter MRT können Arterien, Venen, das harnableitende System und das Nierenparenchym bei potentiellen LNS präzise evaluiert werden.

Keywords: MR-Angiographie, Gadofosveset, Nierengefäße, Lebendnierenspender

Korrespondierender Autor: Schek J

Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Chlodwigstraße 81, 40225 Düsseldorf

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