Rofo 2012; 184 - VO214_5
DOI: 10.1055/s-0032-1311140

Ergebnisse von Multislice-CT Untersuchungen bei 100 Patienten mit histopathologisch gesichertem malignen Pleuramesotheliom

GE Frhr. Schenck zu Schweinsberg 1, P Siemens 1, KU Wagenhofer 1, G Wiest 2, HO Wintzer 3, W Gross-Fengels 1
  • 1Asklepios Harburg, Abteilung für diagnostisch un Interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Asklepios Harburg, Lungenabteilung, Hamburg
  • 3MVZ Hanse Histologikum, Hamburg

Ziele: Ziel dieser Arbeit ist es, Art und Häufigkeit von computertomographischen Veränderungen bei Patienten mit gesichertem Pleuramesotheliom darzustellen, mit dem Ziel ein charakteristisches und möglichst spezifisches Befundmuster zu definieren. Methode: Dazu wurden 100 Fälle mit pathologisch gesichertem Pleuramesotheliom und verwertbarer, KM-Multislice-CT Untersuchung unseres Klinikums analysiert und anhand verschiedener Kriterien klassifiziert. Hierbei wurden nur pathologische Einteilungen Typ A und B nach Einteilung des EMP einbezogen. Einteilung C oder unsicherer fanden keine Berücksichtigung. Es wurde nicht nur auf eine Ausdehnung des Primärtumors und eine evtl. Filialisierung, sondern auch auf Begleiterscheinung einer Asbestexposition wie z.B. (verkalkte) Pleuraplaques, Pleuraerguss oder narbiger Lungenparenchymumbau geachtet. Ergebnis: Insgesamt wiesen 88 Patienten einen Pleuraerguss auf. In 79% der Fälle wurden fibrotische Veränderungen des Lungenparenchyms festgestellt, wobei hier nicht zwischen asbestassoziierten Veränderungen und Veränderungen anderer Genese unterschieden werden konnte. Bei 66 Patienten zeigte sich eine Tumorinfiltration per continuitatem in benachbarten Strukturen wie Zwerchfell, Thoraxwand oder Mediastinum. In 13 Fällen konnte eine transdiaphragmale abdominelle Tumorbeteiligung festgestellt werden.

Zusätzliche maligne Raumforderungen des Lyngenparenchyms wurden in 15% der Fälle nachgewiesen. Schlussfolgerung: Beim malignen Pleuramesotheliom handelt es sich um einen diffus wachsenden Tumor, der zum Zeitpunkt der Diagnose häufig weit fortgeschritten ist. Insgesamt ist eine Abgrenzung zu anderen pleuralen Raumforderungen, insbesondere zu einer Plerakarzinose häufig nur unter Bezug anderer asbestassoziierten Veränderungen möglich, wobei insbesondere verkalkte Pleuraplaques charakteristisch sind. Das Tumorwachstum erfolgt entlang präformierter Höhlen und reicht nicht selten bis nach abdominell. Darüber hinaus findet sich bei ca. jedem 7. Patienten ein maligner Lungentumor.

Keywords: Pleuramesotheliom, malignes Mesotheliom, diffuses Mesotheliom, Pleuraplaques, Asbest

Korrespondierender Autor: Frhr. Schenck zu Schweinsberg GE

Asklepios Harburg, Abteilung für diagnostisch un Interventionelle Radiologie, Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg

E-Mail: g.schenck@asklepios.com