Rofo 2012; 184 - VO214_2
DOI: 10.1055/s-0032-1311137

Vorhersagewert der BOLD bezüglich der Dignität pulmonaler Raumforderungen

O Sedlaczek 1, S Ley 1, N Reinmuth 2, U Klingmüller 3, CP Heussel 4, HU Kauczor 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
  • 2Thoraxklinik-Heidelberg, Internistische Onkolgie, Heidelberg
  • 3DKFZ, Heidelberg
  • 4Thoraxklinik-Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg

Ziele: Blood oxygenation level dependent (BOLD) MRT bietet die Möglichkeit einer nicht invasiven Messung der Tumor Oxygenierung. Hierbei reflektieren höhere Relaxationsraten einen höheren Hypoxiegrad.

Während Studien bei Mama und Prostata Malignomen vorliegen, wird aufgrund der Bewegungsartefakte der BOLD Kontrast bei der Beurteilung von pulmonaler Raumforderungen kaum genutzt.

Um den möglichen Nutzen zu klären wurde eine BOLD Sequenz in ein Standard Thorax-MRT Protocol implementiert. Methode: 50 Patienten (29Männer, medianes Alter 62±5 Jahre) mit unklaren thorakalen Raumforderungen über 2cm (mediane Größe 2,5±1,3cm) wurden eingeschlossen.

Histologien (Biopsie oder OP-Präparat) lagen in allen Fällen vor. Das MRI wurde auf einem 1.5 T Scanner (Avanto, Siemens) durchgeführt. Das sonstige Protokoll beinhaltete unter anderem DWI und DCE Messungen.

Die BOLD Sequenz bestand aus 150 3D Datensätzen der gesamten Lunge (4mm, isovoxel). Hierbei wurde dem Patienten entweder Raumluft oder 15l/min Sauerstoff über eine Maske appliziert (Block-Design mit je 5 Phasen im Wechsel für je 1 Minute).

Postprocessing und Auswertung erfolgten mit SPM 8 Standard Methoden, ohne Annahme einer hrf. Ergebnis: Bei 38 Patienten konnten signifikante (p<0.05) Veränderungen des BOLD Signals unter der unterschiedlichen externen Oxygenierung im Tumor aufgezeigt werden.

Bei 19 Patienten war die Histologie benigne, von denen 16 Patienten eine positive BOLD Antwort zeigten. Von den verbleibenden 31 Patienten mit Malignomen zeigten sich in 23 Studien eine positive BOLD Antwort.

Das Ausmaß der Signal Amplitude zeigte einen Trend zu kleineren Amplituden bei Malignomen (p<0.08). Schlussfolgerung: Die BOLD Technik ist in der MRT des Thorax einsetzbar. Die erhaltene Vasculäre Reaktivität, die durch signifikante BOLD Antwort bei unterschiedlicher Oxygenierung angezeigt wird, reflektiert allenfalls partiell die Dignität pulmonaler Läsionen.

Die Identifikation typischer Signalverläufe könnte in der Unterscheidung hilfreich sein.

Keywords: Thorax, Tumor, BOLD, Histologie

Korrespondierender Autor: Sedlaczek O

Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg

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