Rofo 2012; 184 - VO213_3
DOI: 10.1055/s-0032-1311131

Evaluation der Wertigkeit der prätherapeutischen Tc-99m-MAA-Szintigraphie zur Vorhersage des Hepatozytenfunktionsverlusts in der Gd-EOB-DTPA-verstärkten MRT nach Yttrium-90-Radioembolisation

R Seidensticker 1, A Henze 1, M Seidensticker 1, G Ulrich 1, K Mohnike 1, M Pech 1, H Amthauer 1, J Ricke 1
  • 1Universitätsklinik Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg

Ziele: Der Vergleich des Anreicherungsmusters der prätherap. Tc-99m-makroaggregiertes Albumin (MAA) Szintigraphie mit dem posttherap. Hepatozytenfunktionsverlust (HFV) in der Gd-EOB-DTPA (Primovist)-verstärkten MRT nach Yttrium-90-Radioembolisation (RE). Methode: 22 Pat. (14m, 8 w) m. colorektalen Lebermetastasen wurden mittels RE behandelt und retrospektiv evaluiert. Vor der Therapie erfolgte standardmäßig eine Leberperfusionszintigraphie mit Tc-99m-MAA. MRT-Untersuchungen der Leber mit leberspezifischem Kontrastmittel (Gd-EOB-DTPA (Primovist)) u. die Bestimmung des Bilirubins wurden vor sowie 3d, 6 und 12 Wo. nach der RE durchgeführt. Die Anreicherung in der Szinti. und die dem HFV entsprechende Kontrastmittelaussparung in der Leber-MRT wurden anhand einer Dreipunktskala charakterisiert (Anreicherung i.d. Szinti.: 1. Nur im Tumor, 2. Im Tumor und Parenchym, aber regional umschrieben 3. Diffus in der gesamten Leber; Funktionsausfall i. d. MRT: 1. Kein 2. Kräftig aber regional umschrieben, 3. Diffus in der gesamten Leber.) Diese Werte wurden miteinander sowie mit den Bilirubinwerten verglichen. Ergebnis: 17 v. 22 Pat. (77,3%) zeigten in der prätherap. Szintigraphie eine Typ 2 oder 3 MAA-Anreicherung, von denen 15 Pat. (88,2%) im Verlauf ein kräftiges o. diffuses (Typ 2 o. 3) HFV-Areal in der MRT aufwiesen (p<0,05). 5 v. 22 Pat. (22,7%) zeigten eine nur auf den Tumor beschränkte MAA-Anreicherung (Typ 1), von denen zeigten 3 Pat. (60%) keinen HFV (Typ 1). Ein posttherap. Bilirubinwert-Anstieg auf >50µmol/l wurde bei insg. 7 v. 22 Pat. (31,8%) verzeichnet, hier zeigten 3 Pat. eine MAA-Anreicherung u. einen HFV entspr. Typ 2 o. 3. Die übrigen 4d. 7 Pat. waren progredient bei Typ 1 MAA-Anreicherung bzw. HFV. Schlussfolgerung: Pat. mit einer nicht auf den Tumor begrenzten kräftigen o. diffusen MAA-Anreicherung in der prätherap. Szinti. zeigten signifikant häufiger einen entsprechenden HFV in der posttherap. MRT, eine korrelierende Bilirubinerhöhung blieb jedoch zumeist aus.

Keywords: Radioembolisation, Lebermetastasen, Leberschädigung

Korrespondierender Autor: Seidensticker R

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