Rofo 2012; 184 - VO212_2
DOI: 10.1055/s-0032-1311122

Dosis des Topogramms in der Computertomographie

M Fiebich 1, E Bohrer 1, F Errafai 1, JM Voigt 1, D Danova 1, GA Krombach 2
  • 1Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz, Technische Hochschule Mittelhessen, Gießen
  • 2Universitätsklinikum Gießen-Marburg, Standort Gießen, Abteilung für Radiologie, Gießen

Ziele: Das Topogramm in der Computertomographie (CT) dient der Dosisreduzierung und ist als eine Qualitätsanforderung in der Leitlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung in der Computertomographie festgelegt. Dessen Beitrag zur Gesamtdosis wurde bisher vernachlässigt, trägt aber deutlich zur Dosis in der Computertomographie bei. Daher wurde eine Dosisbestimmung für mehrere CT's durchgeführt. Methode: Der Dosisbeitrag des Topogramms bei der CT-Untersuchung zur Sinusitis wurde mittels TLD-Messungen im Rando-Alderson-Phantom für die regulären klinischen Untersuchungsparameter ermittelt. Es wurden sowohl Dosis als auch Dosisverteilung im Topogramm bestimmt, um den Einfluss des Formfilters berücksichtigen zu können. Dieser bewirkt eine abfallende Dosisverteilung von zentral zu lateral. Die Messungen wurden mit mehreren Einstellparametern durchgeführt. Ergebnis: Bei der CT-Untersuchung zur Sinusitis trägt das Topogramm mit den verwendeten Parametern zu ca. einem Viertel zur Gesamtdosis bei.

Die klinisch eingesetzten Protokolle ergaben im zentralen Untersuchungsfeld eine Eintrittsdosis zwischen ca. 0,6 und 1,1 mGy. Die sich im Mittel ergebenden Dosiswerte im relevanten Strahlenfeld liegen zwischen ca. 0,3 und 0,5 mGy. Da die Einstellparameter Röhrenstrom und Röhrenspannung des CT's nach unten begrenzt sind, war die gemessene Detektordosis meist höher als dies bei einer konventionellen Röntgenaufnahme der Fall wäre. Schlussfolgerung: Der Dosisbeitrag des Topogramms ist nicht zu vernachlässigen. Bei Thoraxuntersuchungen hat das Topogramm bei der CT eine ähnliche Dosis wie eine Radiographie. Die hohe Detektordosis weist darauf hin, dass zumeist eine unnötig hohe Bildqualität des Topogramms vorliegt. Nach dem ALARA-Prinzip sollte somit eine Optimierung der Dosis durch Reduktion der eingesetzten Röhrenspannung und des Röhrenstroms vorgenommen werden.

Keywords: Dosis, Strahlenschutz, Computertomographie, Optimierung

Korrespondierender Autor: Fiebich M

Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz, Technische Hochschule Mittelhessen, Wiesenstr. 14, 35390 Gießen

E-Mail: Martin.Fiebich@kmub.thm.de