Rofo 2012; 184 - VO212_1
DOI: 10.1055/s-0032-1311121

Strahlenexposition des Untersuchers während diagnostischer und interventioneller Angiographien im Becken-Bein-Bereich

E Alejandre Lafont 1, SB Schäfer 2, A Breithecker 1, M Kampschulte 1, M Fiebich 2, GA Krombach 1
  • 1UKGM Gießen, Radiologie, Gießen
  • 2Fachhochschule Gießen-Friedberg, Medizintechnik, Gießen

Ziele: Bestimmung der Strahlenexposition bei diagnostischen und interventionellen Becken-Bein-Angiographien in Echtzeit. Vergleich der Strahlenexposition und Analyse der Unterschiede zwischen verschiedenen Untersuchern und den eingesetzten Schutzmaßnahmen. Methode: Es wurde das System „Philips Doseaware“ (Philips Healthcare, Hamburg) eingesetzt, das die Strahlenexposition in Echtzeit in µS/h bestimmt. Die mitgelieferten Personal Dose Meter (PDM) wurden am Körper des Untersuchers unterhalb und auf der Röntgenschürze angebracht. Die dazu gehörende Basisstation empfängt drahtlos die Werte und zeigt sie in Echtzeit an. Analysiert wurde die Strahlenexposition während Becken-Bein-Angiographien in Echtzeit und die Relation zur effektiven Patientendosis sowie der prozentuelle Anteil der Strahlenexposition die durch die Röntgenschürze den Untersucher erreicht. Ergebnis: Der Untersucher mit der längsten Berufserfahrung im Bereich der interventionellen Angiographie erreichte im Median eine Exposition von 0,09% (0,02% – 0,25%) der effektiven Patientendosis. Zwei Fachärzte mit einer entsprechenden Erfahrung von mehr als sechs Monaten und weniger als einem Jahr erzielten Werte von 0,48% (0,32% – 0,74%) und 0,52%. (0,16% – 0,93%). Die Durchlässigkeit der verwendeten Röntgenschürzen für Röntenstrahlung betrug bei dem Modell Dr. Goos Suprema im Median 4,76% (2,32% – 8,29%), bei dem Modell Dr. Goos Suprema HC 0,76% (0,20% – 0,96%). Schlussfolgerung: Mit dem System „Philips Doseaware“ lässt sich die Strahlenexposition während diagnostischen und interventionellen Angiographien in Echtzeit bestimmen. Die Strahlenexposition ist in hohem Maße abhängig von der Erfahrung des Untersuchers und der verwendeten Röntgenschürze. Durch dieses System kann der Untersucher seine Arbeitsweise direkt anpassen und somit seine eigene und auch die Strahlenexposition des Patienten deutlich reduzieren.

Keywords: Strahlenexposition, Interventionelle Radiologie, Dosis, Becken-Bein-Angiographie, Strahlenschutz

Korrespondierender Autor: Alejandre Lafont E

UKGM Gießen, Radiologie, Klinikstraße 33, 35392 Gießen

E-Mail: enrique.alejandre-lafont@radiol.med.uni-giessen.de