Rofo 2012; 184 - VO209_4
DOI: 10.1055/s-0032-1311104

Auswirkungen von Zahnimplantaten auf die Bildqualität in PET/CT und PET/MR

MK Werner 1, J Wiegand 2, J Kupferschläger 3, C Lois 4, I Bezrukov 5, H Schmidt 1, T Beyer 6, C Pfannenberg 1, N Schwenzer 1
  • 1Universitätsklinikum der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Universitätsklinikum der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Tübingen
  • 3Universitätsklinikum der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Nuklearmedizin, Tübingen
  • 4Universidade de Santiago de Compostela, Department of Particle Physics, Santiago de Compostela
  • 5Universitätsklinikum der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Labor für Präklinische Bildgebung und Bildgebungstechnologie der Werner-Siemens-Stiftung, Tübingen
  • 6Universitätsklinikum der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Imaging Science Institute (ISI), Tübingen

Ziele: Kombinierte PET/MR-Bildgebung hat das Potential, die Darstellung anatomischer Strukturen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Zahnimplantaten zu verbessern. Bei der PET/CT zeigen sich hier häufig Aufhärtungs– und durch Schwächungskorrektur (AC) bedingte PET-Artefakte. Mittels eines Zahnphantoms und Patientendaten wurde die Eignung kombinierter FDG-PET/MRT für die Bildgebung der Kopf-Hals-Region evaluiert. Methode: Zum Einsatz kam ein Zahnphantom bestehend aus einem FDG-gefüllten Kunststoffzylinder mit zwei Kunststoffträgern als Ober- und Unterkiefer. Darin enthalten waren menschliche Zähne mit Metallimplantaten. Alle Scans erfolgten an klinischen Ganzkörper-PET/CT– bzw. –PET/MR-Systemen (Biograph HiRez16/mMR, Siemens). Bilddaten wurden mit und ohne CT- und MR-basierter AC (basierend auf UTE-Sequenzen) rekonstruiert und visuell und quantitativ bewertet. Ergebnis: Die MR-basierte AC ergab inkorrekte Schwächungskarten aufgrund von MR-Signalauslöschungen und Inhomogenitäten mit fälschlicherweise als Wasser oder Luft erkannten Voxeln in den Metall- und Kunststoffanteilen des Phantoms.

Photopene Areale in der Umgebung der Metallimplantate konnten jedoch als einziges sichtbares Artefakt identifiziert werden, selbst wenn inkorrekte Schwächungskarten für die AC zum Einsatz kamen.

Im Gegensatz hierzu zeigten sich bei PET/CT-Bilddaten ausgeprägte Streifenartefakte, die sich durch die AC auch auf die PET-Bilddaten auswirkten. Nicht-schwächungskorrigierte PET/CT-Bilddaten zeigten eine geringe Photopenie in der Umgebung der Implantate.

In Patientenscans konnten Strukturen wie der Mundboden und der Pharynx, in der PET/CT häufig artefaktüberlagert, in der PET/MRT gut eingesehen werden. Schlussfolgerung: Kombinierte PET/MRT zeigt eine bessere Darstellung von Strukturen in der Umgebung von Zahnimplantaten gegenüber PET/CT. Mit weiterer Optimierung der MR-basierten Schwächungskorrektur könnten bessere Voraussetzungen für eine korrekte Diagnosestellung und Staging bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren geschaffen werden.

Keywords: PET/MR, PET/CT, Zahnimplantate, Aufhärtungsartefakte

Korrespondierender Autor: Werner MK

Universitätsklinikum der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

E-Mail: Matthias.Werner@med.uni-tuebingen.de