Rofo 2012; 184 - VO206_5
DOI: 10.1055/s-0032-1311083

Erste Erfahrungen mit dem neuen Aperio® Clotretriever bei 10 Schlaganfall-Patienten

K Kallenberg 1, A Mohr 1, P Kermer 2, B Turowski 3, O Jansen 4, M Knauth 1
  • 1Universitätmedizin Göttingen, Neuroradiologie, Göttingen
  • 2Universitätmedizin Göttingen, Neurologie, Göttingen
  • 3Universität Düsseldorf, Neuroradiologie, Düsseldorf
  • 4niversitätsklinikum Schleswig-Holstein, Neuroradiologie, Kiel

Ziele: Der ischämische Schlaganfall, häufigster Grund für Behinderung in Industrieländern, ist für Patienten und deren Familie belastend und verursacht immense Kosten für das Gesundheitssystem. Die systemische iv-Lyse im 3h-Fenster ist zwar wirksam, aber oft ineffektiv, z.B. bei Thrombuslängen≥8mm. Je früher die Wiederherstellung der Gehirndurchblutung erreicht wird, desto besser sind die klinischen Resultate. Schnelle Gefäßwiedereröffnungen gelingen durch interventionelle Thrombektomien mit hohen Erfolgsraten. Wir berichten von den ersten 10 Fällen mit einem neuen Aperio®-Clotretriever (Acandis, Pforzheim/Deutschland). Methode: Bei 10 Patienten (4w/6m) wurden Hirnarterienverschlüssen (TICI_0; M1-Segment[n=5], M2[n=2], Karotis-T [n=3;davon 1xinkl.A1]) mechanisch unter Aspiration thrombektomiert – Aspiration in 2 Fällen durch 8F-Interventionskatheter in der ACI, sonst durch zusätzlichen Intermediate-Katheter in M1; eine bridging-Lyse erfolgte in 6/10 Fällen. Das Aperio-Device wurde mittels eines hierfür entwickelten Mikrokatheters platziert. Ergebnis: Handhabung und Sichtbarkeit unter DL wurden als gut-sehr gut bewertet;in 2 Fällen wurden primär andere Thrombektomiedevices erfolglos angewandt. Das Zielgefäß konnte in allen Fällen erreicht und wiedereröffnet werden (7xTICI3, 2xTICI2b und 1xTICI2a). Es traten keine eindeutig device-assoziierten Komplikationen auf. Die bislang vorliegenden klinischen Ergebnisse (bei 6/10 Patienten) waren überwiegend gut (mRankin:0,1,1,2,3,6). Schlussfolgerung: 1. Bei korrekter Anwendung erscheint das neuen Aperio®-Clotretriever-Devices sicher zu sein.

2. In allen 10 Fällen wurde das Zielgefäß erreicht und trotz Thrombuslängen ≥8mm erfolgreich rekanalisiert. In den vorliegeden Fällen wurde ein gutes klinisches Outcome (67% mRS 0–2) erreicht – auch wenn zuerst andere Thrombektomiedevices erfolglos eingesetzt worden waren (n=2).

Keywords: ischämischer Schlaganfall, Clotretriever, Thrombektomie

Korrespondierender Autor: Kallenberg K

Universitätmedizin Göttingen, Neuroradiologie, Robert-Koch-Str.40, 37075 Göttingen

E-Mail: kai.kallenberg@med.uni-goettingen.de