Rofo 2012; 184 - VO205_7
DOI: 10.1055/s-0032-1311077

Einsatz eines neuen perkutanen Gefäßverschlusssystems nach 6F transfemoralen Zugängen: erste Ergebnisse von 100 Patienten

P Kamusella 1, C Wissgott 1, J Kirchhoff 1, J Richter 2, E Kloppmann 2, J Brossmann 2, R Andresen 1
  • 1Westküstenklinikum Heide – Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Heide
  • 2imland Klinik Rendsburg – Akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Radiologie, Rendsburg

Ziele: Ziel der prospektiven Studie war es, die Effektiviät und Sicherheit eines perkutanen Verschlusssystems auf der Basis eines Polyglykolsäure-Pfropfens zur Erreichung der Hämostase zu überprüfen. Methode: Bei 100 Patienten (mittleres Alter 72,2 Jahre) wurde im Rahmen einer angiographischen Intervention ein perkutanes Gefäßverschlusssystem in antergrader und retrograder Technik verwendet (ExoSeal, Cordis Europe, Waterloo, Belgium). Das System wurde bei transfemoralen Zugangswegen mit einer Schleusengröße von 6 F angewendet. Alle Patienten erhielten ASS 100mg/d als Dauermedikation und 5000 IE Heparin periinterventionell. Nach dem Verschluss des arteriellen Zugangsweges wurde bei allen Patienten nach Überprüfung einer erfolgreichen Hämostase (2 Minuten), ein leichter Kompressionsverband angelegt und Bettruhe für 6 Stunden empfohlen. Postinterventionell (am Folgetag und nach 6 Wochen) wurden alle Patienten klinisch und mittels FKDS nachuntersucht. Ergebnis: Eine sofortige Hämostase konnte bei 95/100 Patienten (95%) erreicht werden. In den übrigen 5 Fällen war eine korrekte Positionierung des Polyglykolsäure-Pfropfens aufgrund massiver Gefäßwandverkalkungen, postoperativer Vernarbungen oder eines zu steilen Punktionswinkels nicht möglich. In diesen Fällen erfolgte eine erfolgreiche manuelle Kompression. Es fanden sich keine Majorkomplikationen. An Minorkomplikationen (insgesamt 11%) wurde 1 (1%) Pseudoaneurysma, 9 (9%) Leistenhämatome (bis max. 3cm) sowie eine Stenose (1%) festgestellt. Im Verlauf fanden sich keine Granulome. Schlussfolgerung: Mit dem perkutanen ExoSeal-Verschlusssystem ist eine sichere und effektive Hämostase bei Punktionsgrößen von 6F möglich.

Keywords: Angiographie, perkutanes Verschlusssystem, Polyglykolsäure-Propfen

Korrespondierender Autor: Kamusella P

Westküstenklinikum Heide – Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Neuroradiologie, Esmarchstraße 50, 25746 Heide

E-Mail: pkamusella@wkk-hei.de