Rofo 2012; 184 - VO101_5
DOI: 10.1055/s-0032-1311013

Erste Erfahrungen mit der Elektro-Impedanz-Tomographie (EIT) zur Messung der regionalen Obstruktion bei Erwachsenen mit zystischer Fibrose (CF)

UG Mueller-Lisse 1, Z Zhao 2, R Fischer 3, RM Huber 3, MF Reiser 1, K Möller 2
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Hochschule Furtwangen, Biomedical Engineering Division, Villingen-Schwenningen
  • 3Klinikum der Universität München, Pneumologie, München

Ziele: Die zystische Fibrose (CF) bedingt Obstruktionen der unteren Atemwege, welche mittels Spirometrie nachgewiesen werden können. Arbeitshypothese war, dass die Elektroimpedanztomographie (EIT) nicht nur die globale, sondern auch die regionale Lungenobstruktion nachweisen kann Methode: Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden drei erwachsene CF-Patienten und ein gesunder Freiwilliger untersucht. Die Probanden sollten bei der Spirometrie dreimal nacheinander so tief wie möglich einatmen und so schnell wie möglich ausatmen. EIT-Aufnahmen erfolgten gleichzeitig mit der Spirometrie. Die Fluss-Volumen-Messungen beider Verfahren wurden miteinander verglichen. Das Verhältnis des Maximum-Expiratory-Flow (MEF) bei 25% und 75% der Vitalkapazität (MEF25/MEF75) wurde für verschiedene Lungenregionen errechnet und mittels EIT dargestellt. Ergebnis: Globale Fluss-Volumen-Messungen zeigten bei CF-Patienten sowohl in der Spirometrie als auch bei der EIT niedrige Werte für MEF25 an. Die EIT wies jedoch zwischen verschiedenen Lungenregionen erhebliche Unterschiede des MEF25/MEF75-Verhältnisses nach, welches zwischen 0,05 und 0,40 lag. Schlussfolgerung: Im Vergleich zu den globalen Fluss-Volumen-Messergebnissen aus der Spirometrie vermag die EIT regionale Unterschiede des Lungen-Luftstroms aufzuzeigen, mit deren Hilfe das Erkennen regionaler Lungenobstruktionen bei CF-Patienten möglich sein könnte. Die strahlenexpositionsfreie EIT könnte sich daher eignen, Fortschreiten der Erkrankung und Behandlungserfolge bei CF im Langzeitverlauf zu bemessen.

Keywords: Elektroimpedanztomographie, Spirometrie, zystische Fibrose, Lungenobstruktion

Korrespondierender Autor: Mueller-Lisse UG

Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Ziemssenstrasse 1, 80336 München

E-Mail: ullrich.mueller-lisse@med.uni-muenchen.de