Rofo 2012; 184 - WS405_3
DOI: 10.1055/s-0032-1310987

Digitaler Ultraschall und MRT (Fusion)

C Weismann 1
  • 1Univ. Inst. f. Radiologie, Abt. f. Mammadiagnostik u. Mammaintervention, Salzburg

Die Sensitivität der MRT liegt in der Literatur zwischen 89 und 100% bei verglichen damit geringerer Spezifität. Daraus ergeben sich abklärungsbedürftige MR-Befunde, die zur Second-look Sonographie führen. Die Second-look Sonographie ist eine individuelle Informationsfusion des US-UntersuchersIn, die einerseits die Befundlage in der MRT (Untersuchung in Bauchlage) mit den bildgebenden Informationen im Ultraschall (Untersuchung in Rückenlage oder Schrägseitenlage) übersetzt. Die Fusion erfolgt an Hand von Landmarken, wie Mamillenlage und Befundabstand zur Mamille, individuelle Parenchymverteilungsmuster, Blutgefäßverlauf und patholog. Befunde wie ev. Zysten in der Nachbarschaft des im MR suspekten Befundes. DeMartini et al (AJR, 2009) konnten in 46% der MR-Befunde einen korrespondierenden US Befund zuordnen. Ziel der US-Korrelation ist die eindeutige Zuordnung des Befundes und seine Differenzierung in benigne oder abklärungsbedürftig. Im Falle eines abklärungsbedürftigen Befundes kann US gezielt eine Stanznadelbiopsie oder eine Vakuumaspirationsbiopsie angeschlossen werden. Im Falle einer fehlenden Zuordnungsmöglichkeit ist die MR-gezielte Nadelbiopsie indiziert. Als Alternative gibt es eine intermodale Registrierung, die mithilfe von MR sichtbaren Landmarken computergestützt Lageveränderungen in der MRT (spezielle MRT-Untersuchung in Rückenlage) mit der aktuellen Lagesituation bei der US Untersuchung fusioniert. Mithilfe eines Senders und eines Empfangssystems kann neben dem Ultraschallbild das MR-Schnittbild aus dem 3D MR Volumendatensatz generiert werden und damit MR-Befund und US Information in Übereinstimmung gebracht werden. Nach Rizzatto und Fausto wurde für die sonographische MR-Volumennavigation eine Abweichung zwischen MR und US im Mittel von 4–6mm ermittelt.

Lernziele:

  • Verständnisentwicklung für verschiedene MRT – US Fusionsmöglichkeiten

  • Tipps für die Umsetzung

Korrespondierender Autor: Weismann C

Univ. Inst. f. Radiologie, Abt. f. Mammadiagnostik u. Mammaintervention, Müllner Hauptstraße 48, 5020, Salzburg

E-Mail: c.weismann@salk.at