Rofo 2012; 184 - WS108_2
DOI: 10.1055/s-0032-1310917

Degeneration

A Stäbler 1
  • 1Radiologie in München Harlaching, München

Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen betreffen die Bewegungssegmente mit ihren Bandscheiben und Abschlussplatten und die Wirbelgelenke. Über einen Riss im Anulus fibrosus kann es zum Bandscheibenvorfall mit Wurzelirritation oder Wurzelkompression kommen. Ein Bandscheibenvorfall ist die Verlagerung von Nucleus pulposus-Gewebe durch einen Defekt des Anulus fibrosus nach außerhalb der Bandscheibe (Extrusion= „non contained disc“) oder als Verlagerung von Nucleus pulposus-Gewebe innerhalb der Bandscheibe und des Anulus fibrosus nach peripher (Diskusprotrusion= „contained disc“). Die Lokalisation und die Morphologie des Anulus fibrosus-Risses bestimmt die Richtung der Migration/Sequestration des Bandscheibengewebes.

Dehydrierung und Desintegration einer Bandscheibe führt zur vermehrten segmentalen Beweglichkeit. Eine mechanische Instabilität mit einer symptomatischen Osteochondrose wird aktivierte erosive intervertebrale Osteochondrose genannt und ist im MRT durch Knochenödem, Bandscheibenvaskularisation und Knorpelproliferationen in Erosionen gekennzeichnet.

Aktivierte Wirbelgelenksarthrosen können auf dem Boden einer Synovialitis und von fibrovaskulärem Reizgewebe symptomatisch werden. Wirbelgelenksarthrosen können auch verantwortlich sein für eine zentrale Spinalkanalstenose, eine Einengung des Rezessus einer Spinalwurzel oder für eine Einengung von Neuroforamen. Zeichen einer wirksamen, hochgradigen (absoluten) Spinalkanalstenose im MRT ist die Redundanz von Cauda-Anteilen proximal oder distal der Stenose oder ein Wurzelödem mit Wurzelschwellung. Es gibt Kriterien zur Erkennung einer dynamischen Verstärkung einer Spinalkanalstenose unter Gewichtsbelastung beim liegenden Patienten.

Lernziele:

Bandscheinenprolaps, Instabilität, aktivierte Wirbelgelenkarthrose, Spinalkanalstenose

Korrespondierender Autor: Stäbler A

Radiologie in München Harlaching, Grünwalder Str. 72, 81547 München

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