RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0032-1310627
Mammadiagnostik: Wann MRT? Wann SPECT-CT? Wann PET-CT?
Gesicherte Indikationen der MR Mammographie (MRM) sind die Abklärung Narbe versus Tumorrezidiv, die Primärtumorsuche bei CUP, die Prothesendiagnostik, das präoperative Staging beim invasiv lobulärem Mammakarzinom sowie das familiär erhöhte Risiko. Die MRM hat bekanntermaßen eine hohe Sensitivität bei mäßiger Spezifität. Eine Studie von Moy et al. zeigte bei Fusion der PET-CT mit der MRM, dass der PPV und die Spezifität der MRM durch Fusion mit der PET-CT erhöht werden können. Beim Staging des histologisch gesicherten Mammakarzinoms haben Studien Vorteile sowohl in der Durchführung der MRM als auch der PET-CT gezeigt. Die Stärke der PET-CT lag dabei eher in der Diagnostik des Lymphknotenbefalls und der Fernmetastasen, wohingegen eine Multifokalität/-zentrizität sowie das Tumorstadium des Mammakarzinoms besser mithilfe der MRM erkannt werden konnten. Die Durchführung beider Modalitäten könnte trotz höherer Kosten das therapeutische Vorgehen beim Staging eines histologisch gesicherten Mammakarzinoms verändern. Auch in der Rezidivsituation bei unklarer Tumormarkererhöhung und fehlendem Hinweis für ein Lokalrezidiv ist die PET-CT mit einer Sensitivität von über 85% zur Detektion von Fernmetastasen geeignet.
Die SPECT-CT dient zur Ergänzung der Ganzkörperaufnahmen im Rahmen der Skelettszintigraphie. Hier können unklare Knochenstoffwechselveränderungen mittels der dreidimensionalen Aufnahmetechnik bei der SPECT exakt lokalisiert und durch die ergänzende Niedrigdosis-CT mit der Morphologie korreliert werden. Damit gelingt in über 90% der Fälle eine zuverlässige Unterscheidung zwischen degenerativ bedingten Knochenstoffwechselveränderungen und Knochenmetastasen. Der Patientin bleiben die Notwendigkeit einer weiteren zeitversetzten Untersuchung und die damit verbundene oftmals psychisch belastende Wartezeit auf eine endgültige Diagnose erspart.
Lernziele:
-
Indikationen der verschiedenen Methoden (MRT, SPECT-CT, PET-CT) in der Mammadiagnostik
-
Vor- und Nachteile der Methoden
Korrespondierender Autor: Obenauer S
Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
E-Mail: silvia.obenauer@med.uni-duesseldorf.de