Rofo 2012; 184 - RKSP404_4
DOI: 10.1055/s-0032-1310614

Pearls: Erwartetes Unerwartetes – Was kann erkannt werden?

L Geyer 1, G Schuller 1
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München

Anhand von drei konkreten Fallbeispielen werden nochmals wesentliche Punkte der vorigen Lernziele aufgegriffen, indem die in den vorigen Vorträgen dargestellten Systematiken nun auf einzelne Patienten/Situationen angewendet werden. In Form eines interaktiven Prozesses wird das Auditorium befragt, um eine möglichst realistische Entscheidungssituation zu simulieren. Die beiden Redner stellen mit jeweils überzeugenden Argumenten zwei verschiedene Sichten derselben akuten Situation dar und versuchen das Publikum von Ihrem Standpunkt zu überzeugen. Mit einfacher Abstimmung soll verdeutlicht werden, wie die Mehrheit entschieden hätte, um die Diskussionsgrundlage zu erweitern und um Denkanstöße zu liefern. Der Radiologie kommt hier wie auch in anderen Situationen eine Entscheidungsrolle zu, aber diese Entscheidung muss im Rahmen der Schockraumversogung sofort getroffen werden. Ein typisches Beispiel ist die Abwägung, ob und wann eine weitere, speziellere Untersuchung sinnvoll bzw. gerechtfertigt ist oder ob der Patient z.B. stattdessen sofort in den OP verbracht werden sollte, möglicherweise sogar noch auf dem CT-Tisch operiert werden muss. Die gewählten Fälle helfen diese und andere notwendige, aber manchmal schwierige Priorisierungen anhand von typischen Szenarien, von skurrilen Konstellationen aber auch von radiologischen Perlen der Polytraumaversorgung einzuüben. Spannung ist hierbei garantiert. Selbstverständlich werden die Fälle anschließend noch mit einer fundierten Erläuterung aufgelöst. Hierbei wird auf typische Fallstricke eingegangen und deutlich gemacht, was die entscheidenden Fakten sind und warum deshalb eben doch einer der beiden angebotenen Standpunkte der richtige ist.

Lernziele:

  • Einübung eines prioritätenorientierten Befundungsalgorithmus

  • Vorstellung bedeutsamer anatomischer Varianten

  • Verdeutlichung der besonderen Herausforderungen, denen sich die Radiologie im Rahmen der Schockraumbefundung stellt, wie z.B. Geschwindigkeit, Genauigkeit der Befundung, unmittelbare Entscheidungsfindung

  • Diskussion von Dosisaspekten sowie von kritischen bzw. verbesserungsfähigen Situationen im Sinne eines Qualitätsmanagementansatzes

Korrespondierender Autor: Geyer L

Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Nussbaumstraße 20, 80336 München

E-Mail: lucas.geyer@med.uni-muenchen.de