HCA reduziert das Risiko einer Spätsepsis bei Frühgeborenen

Die Frühgeburtenraten haben in den reichen Ländern während der vergangenen 2 Jahrzehnte um bis zu 30 % zugenommen. Es ist bekannt, dass ein Zusammenhang besteht zwischen der histologischen Chorioamnionitis (HCA) und dem Auftreten von Frühwehen und Frühgeburten, zudem ist die Chorioamnionitis ein Risikofaktor für eine Frühsepsis. Wie sich die HCA auf das Risiko einer Spätsepsis auswirkt, untersuchte nun eine australische Studie.

Die retrospektive Kohortenstudie schloss Kleinkinder ein, die zwischen Januar 2001 und Dezember 2007 auf die neonatologische Intensivstation des „King Edward Memorial Hospital“ eingewiesen wurden und mit einem Gestationsalter < 30 Wochen zur Welt kamen. Bei den Müttern erfolgte eine histologische Untersuchung der Plazenta sowie der „Extraplacental Membranes“. Zudem flossen klinische Daten, extrahiert aus der Datenbank des Krankenhauses, in die Auswertung ein. Die Autoren ermittelten die Inzidenzen von Frühsepsis und Spätsepsis in Abhängigkeit von der HCA.

Die Untersuchung berücksichtigte Daten von 838 Kleinkindern. Das Gestationsalter betrug im Durchschnitt 26,9 ± 1,9 Wochen, und das durchschnittliche Geburtsgewicht war 936 ± 277 g. Es starben 96 Kinder (11,5 %), 45 (46,9 %) davon am 3. Lebenstag oder früher. Es bestand eine Assoziation zwischen dem Auftreten einer HCA und einem erhöhten Risiko für eine Frühsepsis. Bei 276 Kleinkindern (32,9 %) identifizierten die Autoren eine Spätsepsis. Sie waren zu Beginn dieser Ereignisse im Mittel 10 Tage alt. In 218 Fällen (79 %) ließ sich die Spätsepsis auf koagulasenegative Staphylokokken zurückführen. Die Anwesenheit einer HCA bzw. einer fetalen oder maternalen HCA alleine war mit einem signifikant reduzierten Risiko für eine Spätsepsis aufgrund jedweden Erregers assoziiert. Eine HCA verringerte signifikant das Risiko, eine durch koagulasenegative Staphylokokken verursachte Spätsepsis zu erleiden.