Ca- und P-Mangel bei Frühgeborenen: 6-h-Sammelurin zur Erkennung ausreichend?

Bei Kindern hat es sich als nützlich erwiesen, die Aufnahme von Calcium (Ca) und Phosphat (P) kontinuierlich nach den Konzentrationen im Urin zu adjustieren. Wichtig dabei ist allerdings, dass die Ergebnisse der Urinbestimmungen die 24-h-Mineralhomöostase repräsentieren. Eine Studie aus Deutschland ist der Frage nachgegangen, ob ein 6-h-Sammelurin bei Frühgeborenen die 24-h-Mineralhomöostase vorherzusagen vermag.

Die Studie schloss 60 stabile Neugeborene mit einem durchschnittlichen Gestationsalter von 34 Wochen ein (Spanne: 25 – 42 Wochen). Die Kinder wurden alle 3 – 4 h gefüttert. Bei 58 Kindern erfolgte eine Bestimmung der Ca- und P-Konzentrationen anhand von 4 6-h-Sammelurinen, und bei 2 Kindern wurden alle Urinportionen innerhalb von 24 h untersucht. Die Autoren definierten die Mineralhomöostase als Ca- und P-Überschuss, so der Fall, wenn die Konzentrationen im 24-h-Urin bei mindestens 1 mmol/l lagen. Zudem bestimmten sie die Sensitivität, Spezifität sowie den positiven Voraussagewert (PPV) einer 6-h-Urinprobe zur Vorhersage der Ca- und P-Konzentrationen in einer korrespondierenden 24-h-Probe.

Innerhalb der 6-h-Urinproben von 39 Frühgeborenen waren die Ca- und P-Konzentrationen durch eine starke intraindividuelle Streuung gekennzeichnet. Die Variationskoeffizienten betrugen 0,42 für die Ca-Messungen und 0,41 für die P-Messungen. Die Sensitivität, Spezifität sowie der PPV einer 6-h-Urinprobe zur Vorhersage einer Ca-Mangelhomöostase (Ca < 1 mmol/l im 24-h-Urin) beliefen sich auf jeweils 0,93 (95 %-Konfidenzintervall [KI] 0,77 – 0,98), 0,72 (0,43 – 0,90) sowie 0,9 (0,74 – 0,96). Im Fall von P waren die Werte für Sensitivität, Spezifität sowie den PPV 0,8 (0,38 – 0,96), 0,97 (0,85 – 0,995) sowie 0,8 (0,38 – 0,96).