Neuroradiologie Scan 2012; 02(04): 236
DOI: 10.1055/s-0032-1309965
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Intrakranielle Aneurysmen: Matrix²-Coils und Platin-Coils sind vergleichbar

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Publication Date:
01 October 2012 (online)

Die endovaskuläre Okklusion intrakranieller Aneurysmen mit Platin-Coils hat sich als effektiv erweisen, doch der Therapieerfolg hält nur für eine begrenzte Zeit an. Eine Alternative könnte hier die Matrix²-Coil sein, die bioaktiv beschichtet ist und für ein besseres Langzeitergebnis entwickelt wurde. S. W. Youn et al. beschäftigten sich mit diesem Problem.

Die Autoren suchten in der Datenbank ihrer Klinik retrospektiv nach geeigneten Patienten, die wegen eines intrakraniellen Aneurysmas endovaskulär behandelt worden waren. In die Studie schlossen sie 114 Patienten (82 Frauen und 32 Männer, Durchschnittsalter: 55,5 Jahre) mit 121 Aneurysmen ein, die zwischen April 2006 und September 2008 mittels einer Matrix²-Coil embolisiert wurden. Als Kontrollen dienten weitere 137 Patienten (103 Frauen und 34 Männer, Durchschnittsalter: 57,6 Jahre), bei denen 151 intrakranielle Aneurysmen zwischen Oktober 2007 und Oktober 2008 mit einer Platin-Coil versorgt worden waren. Endpunkte der Studie waren Packdichten, Okklusionsgrade, periprozedurale Komplikationen und das 1-Jahres-Ergebnis in der MRT.

Die Volumina der Aneurysmata in der Matrix²- und der Kontrollgruppe betrugen durchschnittlich 129,5 und 95,9mm³ und unterschieden sich somit nicht signifikant. Bezüglich der Behandlungsergebnisse fand sich zwischen den beiden Gruppen ebenfalls kein signifikanter Unterschied. Die Raten an Rezidiven insgesamt, ausgeprägteren Rekanalisationen und erneut erforderlichen Behandlungen lagen in der Matrix²-Gruppe bei 17,4, 14,0 und 10,7 %, in der Kontrollgruppe bei 7,3, 5,3 und 4,6 %. Jedoch waren die Unterschiede in der Subgruppe mit einem Aneurysmavolumen zwischen 50 und 200mm³ signifikant mit Raten von 23,7, 13,1 und 10,5 % (Matrix²) gegenüber 2,2, 0 und 0 %. In der Subgruppe mit Packdichten von weniger als 30 lagen diese Raten bei 38,3, 31,9 und 23,4 % (Matrix²) im Vergleich zu 13,3, 11,7 und 10,0 %. Keine signifikanten Unterschiede fanden sich bezüglich der Packdichtenabschwächung, des initialen Okklusionsgrades und des 1-Jahres-Ergebnisses entsprechend der verwendeten Länge der Matrix²-Coil.