Neuroradiologie Scan 2012; 02(04): 235-236
DOI: 10.1055/s-0032-1309964
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Akuter ischämischer Insult: CT-Perfusion auch im 2-Sekunden Fenster diagnostisch

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Publication Date:
01 October 2012 (online)

CT-Perfusions-Daten werden gewöhnlich mit einer zeitlichen Auflösung von 1 s akquiriert. Eine Möglichkeit, Strahlendosis einzusparen, ist es, die zeitliche Auflösung zu reduzieren. B. Abels et al. überprüften nun, ob dies bei akuten ischämischen Insulten praktikabel ist.

Die Autoren analysierten hierzu retrospektiv CT-Daten von 50 Patienten mit akutem ischämischem Insult, die mit einer zeitlichen Auflösung von 1 s angefertigt worden waren. Der Symptombeginn lag dabei bis maximal 9 h zurück. Die Berechnung der Perfusions-Parameter (zerebraler Blutfluss, zerebrales Blutvolumen, mittlere Transitzeit, Zeit bis zum Peak, Zeit bis zum Abfluss) und Color Maps erfolgten pro Patient 4-mal (zeitliche Auflösung 1 und 2 s, Dekonvolutions- und Maximum-Slope-Algorithmus). Die Aufnahmen in der 2-s-Auflösung gewannen die Autoren, indem sie im 1-s-Modus jedes 2. Bild entfernten. Zwei Radiologen begutachteten die Aufnahmen. Ziel war es dabei, die Qualität der Bildgebung mit einer zeitlichen Auflösung von 2 s zu überprüfen.

Von den 50 Datensätzen wurden 8 ausgeschlossen, da sie keine Perfusions-Anomalien zeigten. Bei den verbleibenden 42 Patienten handelte es sich um 23 Männer und 19 Frauen im Durchschnittsalter von 63,8 Jahren. Die Qualität der Color Maps war im Dekonvolutions-Modus in der zeitlichen Auflösung von 1 und 2 s nahezu identisch, büßte aber im Maximum-Slope-Modus im 2-s-Fenster an Qualität ein. Bezüglich der quantitativen Werte erwiesen sich die Unterschiede im 1 – und 2-s-Zeitfenster sowohl im Dekonvolutions- als auch im Maximum-Slope-Modus als statistisch signifikant. Im Dekonvolutions-Modus waren die entsprechenden Läsionen mit dem Risiko einer Gewebeschädigung bei einer zeitlichen Auflösung von 2 s etwas kleiner als bei einer Auflösung von 1 s. Die entsprechenden nicht vitalen Läsionen zeigten dagegen eine sehr gute Übereinstimmung. Im Maximum-Slope-Modus fanden sich im 2-s-Zeitfenster gegenüber dem 1-s-Fenster bei Läsionen mit dem Risiko einer Gewebeschädigung eine sehr gute Übereinstimmung, aber mehr Artefakte, wogegen die nicht vitalen Läsionen größer waren. Die therapeutischen Entscheidungen hätten sich dadurch jedoch bei keinem Patienten geändert.