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DOI: 10.1055/s-0032-1309961
Wie sicher und effektiv sind Flow-Diverter bei der Aneurysmatherapie?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
15. Juli 2012 (online)
Zerebrale Aneurysmen sind gut behandelbar, es sei denn, sie haben eine besondere Anatomie. 54 Patienten mit schwierigen Voraussetzungen erhielten einen Flow-Diverter, der den Blutfluss umleitet, aber nicht unterbricht. Die Ergebnisse wurden nun vorgestellt.
Das Pipeline Embolization Device (PED) ist ein selbstexpandierender Stent, der über Mikrokatheter eingebracht wird. Erste Ergebnisse anderer Untersucher waren vielversprechend. McAuliffe et al. sammelten nun klinische Erfahrungen bei Patienten, deren Aneurysmen besonders groß waren, einen weiten Hals hatten, ein fusiformer Typ vorlag oder bei denen andere Behandlungsmethoden nicht erfolgreich gewesen waren. 44 Frauen und 10 Männer mit 57 Aneurysmen waren durchschnittlich 55,7 Jahre alt. Sieben Läsionen waren größer als 25 mm und 32 waren 10 – 25 mm groß. In allen Fällen war der Aneurysmahals weiter als 4 mm oder es bestand ein ungünstiges Verhältnis zwischen Kopf und Hals ( < 1,6). 11 fusiforme Aneurysmen lagen vor. 46 Läsionen waren in der anterioren und 11 in der posterioren Zirkulation lokalisiert. 41 Eingriffe erfolgten mit elektiver Indikation und 16 Patienten hatten bereits neurologische Defizite.
Pro Aneurysma wurden durchschnittlich 1,72 PED positioniert. Bei den symptomatischen und asymptomatischen Patienten erfolgte in je 3 Fällen zusätzlich ein Aneurysma-Coiling. In 1 Fall öffnete sich das PED schlecht, sodass weitere Maßnahmen erforderlich wurden. Bei 1 weiteren Patienten kam es zu einer Carotis-cavernosus-Fistel und 2 zeigten eine PED-Migration. Vier transitorisch ischämische Attacken und 1 Retinaverschluss traten auf. Dauerhafte neurologische Probleme hatte kein Patient. Todes- und Schlaganfälle kamen nicht vor. Die Okklusionsrate betrug nach 1 Monat 61,9 % und nach 6 Monaten 85,7 %. Besonders günstige Ergebnisse hatten Patienten ohne Vorbehandlung mit einer Verschlussrate von 92,5 % nach 6 Monaten. Bei 3 von 6 Patienten, die schon früher einen Stent bekommen hatten, gelang eine Okklusion. Eine Stenosierung des PED > 50 % war nach 6 Monaten bei 2 Patienten nachweisbar (3,5 %). Die klinischen Beschwerden der initial symptomatischen Patienten wurden positiv beeinflusst. In 13 von 16 Fällen kam es zu einer Besserung.