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DOI: 10.1055/s-0032-1309957
Perfusions-CT als Alternative zum Diffusions-MRT zur Einschätzung der Infarktgröße
Publication History
Publication Date:
15 July 2012 (online)
Das Perfusions-CT (CTP) steht als bildgebendes Verfahren beim akuten ischämischen Infarkt anders als das MRT sehr schnell und fast überall zur Verfügung – ist aber bisher bei dieser Indikation noch nicht genügend validiert. Bisher wurde das zerebrale Blutvolumen (CBV) als möglicher Prädiktor der Größe des irreversiblen Kerninfarkts angesehen. Australische Wissenschaftler von der Universität Melbourne um B. C. V. Campbell untersuchten den Stellenwert des CBV im Vergleich zu anderen CTP-Parametern und einem zeitgleich durchgeführtem Diffusions-MRT bei der Bestimmung der Kerninfarktgröße.
Bisher wurde vor allem das Verhältnis von Perfusion und Diffusion im MRT dazu genutzt, den Nutzen einer Reperfusion nach einem akuten ischämischen Infarkt abzuschätzen. Problematisch ist hier aber die mangelnde Verfügbarkeit in vielen Krankenhäusern. Eine Alternative könnte die CTHP mittels Kontrastmittel-Bolus sein, für die man nur ein in jeder Rettungsstelle zur Verfügung stehendes Multidetektor-CT braucht.
Bei 64 konsekutiven Patienten mit einem weniger als 6 h alten (im Mittel: 190 min) ischämischen Infarkt wurde eine CTP (insgesamt 126 slabs) und weniger als 1 h (im Mittel: 27 min) danach ein Diffusions-MRT durchgeführt. 98 CTP-slabs von 54 Patienten kamen zur Auswertung.
Der relative zerebrale Blutfluss (CBF) im Vergleich zur kontralateralen Seite erwies sich als bester Parameter bei der Beurteilung der irreversibel geschädigten Infarktzone und war dem absolutem CBV signifikant überlegen (p < 0,001). Der optimale Schwellenwert war < 31 % vom mittleren kontralateralen CBF. Dieser Wert kann aber bei anderer Software und anderen Verfahrensprozessen abweichen, schreiben die Autoren. Die Spezifität der Untersuchung wurde reduziert, wenn CBF und CBV auch im Bereich der nicht infarzierten weißen Substanz verringert waren.
Sowohl eine geringe Kontrast-Bolus-Intensität als auch eine Leukoaraiose führten zu falsch positiven Ergebnissen. Diese Regionen sind häufig symmetrisch und periventrikulär, sodass hier ein paralleles CT ohne Kontrastmittel hilfreich sein könnte. Als weitere mögliche Fehlerquelle nennen die Autoren, dass man nicht den gesamten Kontrastmittel-Transfer erfasst und so die Infarktgröße überschätzt. Falsch negative Ergebnisse sind in der Umgebung großer Gefäße möglich.