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DOI: 10.1055/s-0032-1309942
Geometrische Indices korrelieren mit Rupturrisiko bei zerebralen Aneurysmen
Publication History
Publication Date:
15 July 2012 (online)
Die Entscheidung, ob man ein nicht rupturiertes zerebrales Aneurysma lieber aktiv behandeln oder passiv beobachten soll, kann schwierig sein. Faktoren, die ein Rupturrisiko vorhersagen können, wären daher sehr hilfreich. C.-W. Ryu et al. untersuchten verschiedene geometrische Indices.
Die Autoren analysierten hierzu eine prospektiv erhobene Datenbank, die Patienten mit zerebralen Aneurysmen verzeichnet, die mittels digitaler Subtraktions-Angiografie und 3-D-Rotations-Angiografie diagnostiziert worden waren. Insgesamt gingen 214 Aneurysmen bei 195 Patienten im Durchschnittsalter von 57,4 Jahren in die Auswertung ein, davon 105 rupturierte und 109 nicht rupturierte. Die Autoren klassifizierten die Aneurysmen nach Lage, Form und Größe und bestimmten Höhe, Breite, Tiefe sowie die Breite des Aneurysmahalses. Hieraus errechneten sie verschiedene geometrische Indices:
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das Aspekt-Verhältnis (Höhe zu Breite des Aneurysmahalses),
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das Höhe-Breite-Verhältnis und
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den Flaschenhalsfaktor als Verhältnis aus Aneurysmabreite und Halsbreite sowie
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das Aneurysmavolumen und
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das Verhältnis aus Volumen und Fläche des Aneurysmahalses.
Diese Indices setzten die Autoren ins Verhältnis zum Rupturrisiko.
Die Aneurysmen waren vorwiegend im Bereich der A. cerebri anterior (n = 66) und der A. cerebri media (n = 66) lokalisiert, gefolgt von der A. communicans posterior (n = 31), der paraclinoiden A. carotis interna (n = 31) und der Arterien des posterioren Stromgebiets (A. basilaris und A. vertebralis). Das Aspekt-Verhältnis betrug bei nicht rupturierten Aneurysmen durchschnittlich 1,11 und bei rupturierten 1,61; das Verhältnis aus Höhe und Breite 0,84 bzw. 1,02; der Flaschenhalsfaktor 1,48 bzw. 1,85 und das Verhältnis aus Volumen und Fläche des Aneurysmahalses 0,60 bzw. 1,07. Alle diese Indices zeigten eine signifikante Korrelation mit dem Rupturrisiko, was allerdings im Falle nicht rupturierter Aneurysmen nicht für das Volumen galt.