Handchirurgie Scan 2013; 02(02): 110-111
DOI: 10.1055/s-0032-1309679
Diskussion
Fehlbildungen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Symptomatische kongenitale Radiuskopf-Dislokation: Operation hilft primär gegen Schmerzen

Die Radiuskopf-Exzision bringt Patienten mit symptomatischer kongenitaler Radiuskopf-Dislokation eine substanzielle Schmerzlinderung, wie eine retrospektive Analyse gezeigt hat. Doch Flexion und Extension im Ellbogengelenk besserten sich durch den Eingriff gar nicht und die Unterarmrotation nur gering. Ein Viertel der operierten Patienten entwickelt Schmerzen im Handgelenk, die zum Teil weitere Eingriffe erfordern.
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. Juni 2013 (online)

Fazit

Nach den Ergebnissen von Bengard et al. ist für symptomatische Patienten die Radiuskopf-Resektion sinnvoll, weil sie Schmerzen effektiv kontrolliert. Sie verbessert nicht die Beweglichkeit des Ellbogengelenks, abgesehen von einer leichten Zunahme der Rotation. Schmerzen sollten die einzige Indikation für den Eingriff bleiben. Der früheren Annahme, dass die kongenitale Radiuskopf-Dislokation keine funktionellen Einschränkungen mit sich bringt, widersprechen diese Daten. Auf das Risiko der Entwicklung von Handgelenkschmerzen, die eventuell weitere Operationen erforderlich machen, sollte man Patienten hinweisen.