Krankenhaushygiene up2date 2013; 08(01): 4-5
DOI: 10.1055/s-0032-1309598
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Subclaviakatheter – nicht immer aber immer öfter?

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2013 (online)

Fazit

Den Autoren ist zuzustimmen, dass nur eine große kontrollierte Studie die Frage der Überlegenheit einer Punktionsstelle für die Anlage von zentralen Venenkathetern klären könnte, deren Durchführbarkeit jedoch aufgrund des erforderlichen komplexen Designs fraglich erscheint. Die vorgelegte Metaanalyse bestätigt jedoch den Anschein eines infektionspräventiven Nutzens dieser Punktionsstelle, der aufgrund der vor Kontamination und Dislokation besser geschützten anatomischen Lage auch pathophysiologisch plausibel ist. Allerdings fließen in die klinische Entscheidung auch andere Faktoren mit ein (z. B. Indikation für den ZVK und Art des Katheters, Blutungsrisiko, Erfahrung des legenden Arztes, Zugangsmöglichkeiten zur Punktionsstelle etc.), die individuell die Entscheidung für eine andere Punktionsstelle als die V. subclavia notwendig machen. Die längere Liegedauer der Subclaviakatheter in der Metaanalyse spricht dafür, dass eine solche Risikoabwägung im Alltag stattfindet und man sich wahrscheinlich gerade dann, wenn eine längere Liegedauer antizipiert wird, für die V. subclavia entscheidet und die V. femoralis häufig in Notfallsituationen als Volumenzugang oder Dialysezugang gewählt wird.