Neuroradiologie Scan 2012; 02(04): 249-250
DOI: 10.1055/s-0032-1309456
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Intrakranielle atherosklerotische Stenosen: Stents mit geringerer Radialkraft nutzen

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Publication Date:
01 October 2012 (online)

Bei der Behandlung einer intrakraniellen atherosklerotischen Stenose haben sich die Ballondilatation und der Einsatz von selbstexpandierenden Stents als sicher erwiesen. Allerdings sind die Rezidivraten hoch. Ob die Verwendung von Stents mit geringerer Radialkraft (Enterprise-Stent) hier für eine Verbesserung sorgt, haben Z. Vajda et al. in einer Studie untersucht.

Die Studie aus Deutschland schloss 189 Patienten (davon 132 Männer, Durchschnittsalter: 68 Jahre) mit insgesamt 209 intrakraniellen atherosklerotischen Stenosen ein. Die Behandlungen erfolgten zwischen November 2007 und Januar 2011 an einer einzigen medizinischen Einrichtung. Spätestens 1 Tag vor der Behandlung erhielten die Studienteilnehmer zunächst 500 mg Acetylsalicylsäure und 600 mg Clopidogrel, gefolgt von täglich 100 mg Acetylsalicylsäure und 75 mg Clopidogrel für mindestens 1 Jahr. Zudem unterzogen sich die Probanden einer MRT, einer neurologischen Beurteilung sowie einer digitalen Subtraktionsangiografie (nach 6, 12, 26 und 52 Wochen). Primärer Endpunkt war das erneute Auftreten von Stenosen ( > 50 %).

Die Läsionen waren lokalisiert in

  • der inneren Karotisarterie (n = 27),

  • der mittleren Hirnschlagader (n = 62),

  • der Vertebralarterie (n = 64),

  • der Basilararterie (n = 55) sowie

  • innerhalb der hinteren Hirnschlagader (n = 1).

Die durchschnittlichen prä- und postprozeduralen Stenoseraten betrugen jeweils 65,4±1 % und 25,1±1 %. Die technische Erfolgsrate belief sich auf 100 %. Bei 16 Patienten (8,1 %) kam es zu schwerwiegenden prozeduralen Komplikationen; von minder schweren Komplikationen waren 4 Patienten (1,9 %) betroffen. Die Autoren ermittelten eine kombinierte Rate an neurologischer Morbidität/Mortalität am Tag 30 von 0,9 % (n = 2). 469 angiografische „Follow-up“-Untersuchungen wurden bei 174 Stenosen (83 %) durchgeführt. Restenosen ( > 50 %) traten bei 43 von 174 Läsionen auf (24,7 %), und zwar nach einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von 4,2 Monaten. Vier dieser Restenosen (9,3 %) waren symptomatisch (transitorische ischämische Attacken oder Schlaganfälle). Die Gesamtrate an erneuten Ischämien oder Schlaganfällen im Bereich eines Gefäßes mit Stent-Implantation betrug während der Nachbeobachtung 2,3 % (4 /174).