Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72 - A47
DOI: 10.1055/s-0032-1309240

Genauigkeit der Gefrierschnittdiagnostik bei der Beurteilung des Lymphknotenstatus von Patientinnen mit invasivem Zervixkarzinom

J Rahhal-Schupp 1, C Grimm 1, C Natter 1, P Pecnik 1, E Joura 1, P Speiser 1, A Reinthaller 1, S Polterauer 1
  • 1Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien

Fragestellung:

Der Lymphknotenstatus ist der wichtigste postoperative Prognoseparameter bei Patientinnen mit Zervixkarzinom und beeinflusst die weitere Therapieplanung. Das Ziel dieser Studie war es die Genauigkeit der Gefrierschnittdiagnostik bei der Beurteilung des Lymphknotenstatus von Patientinnen mit invasivem Zervixkarzinom zu untersuchen.

Methode:

In diese retrospektive Studie wurden Patientinnen mit Zervixkarzinom, bei denen in den Jahren 1996–2009 ein pelvines und/oder paraaortales Lymphknotenstaging durchgeführt wurde, inkludiert. Die Ergebnisse des Gefrierschnittes wurden mit den Resultaten der endgültigen Histologie verglichen; Sensitivität, Spezifität, negativer und positiver Vorhersagewert (NPV, PPV) wurden erhoben.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 110 Patientinnen in die Analyse eingeschlossen. In diesem Kollektiv zeigte sich bei 48 (43,6%) ein positiver Gefrierschnitt. Bei allen Patientinnen mit positivem Gefrierschnitt bestätigte sich das Ergebnis in der endgültigen Histologie. Bei 62 (56,4%) Patientinnen fiel der Gefrierschnitt negativ aus. Bei 55 davon konnte dieses Ergebnis bestätigt werden, bei 7 Patientinnen zeigte sich jedoch in der endgültigen Histologie ein Befall der Lymphknoten. Bei 2/7 falsch negativen Fällen lagen Mikrometastasen vor. Somit ergibt sich für die Gefrierschnittuntersuchung pelviner/paraaortaler Lymphknoten eine Sensitivität von 87,3% und ein NPV von 88,7%. Die Spezifität und der PPV betragen 100%. Als Resultat der endgültigen Histologie änderte sich bei 7 (6,4%) der Patientinnen das klinische Management.

Schlussfolgerung:

Die Genauigkeit der Gefrierschnittuntersuchung bei der Beurteilung des Lymphknotenstatus von Patientinnen mit invasivem Zervixkarzinom sollte bei intraoperativen Entscheidungen berücksichtigt werden.