Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72 - A31
DOI: 10.1055/s-0032-1309224

Peri- und postoperative Komplikationen der Debulking-Operation beim Ovarial-Carcinom an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Innsbruck von 2006–2011

D Huemer 1, D Reimer 1, S Fessler 1, AG Zeimet 1, C Marth 1
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde Innsbruck

Fragestellung:

Analyse peri- und postoperativer Komplikationen der Debulking-Operation beim Ovarial-Carcinom an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Innsbruck von 2006–2011

Methode:

retrospektive Datenanalyse

Ergebnisse:

In den Jahren 2006 bis 2011 wurden 198 Patientinnen mit Ovarial-Carcinom (FIGO I-IV), darunter 29 Borderline-Tumore, behandelt. Die durchgeführte Operation mit dem Ziel des optimalen Debulkings (Tumorrest <1cm) gelang bei 177 Patientinnen (90,3%) und verlief bei 118 (59,6%) komplikationslos. Bei 80 Patientinnen (40,4%) traten 88 Komplikationen auf, in 23 Fällen war eine Relaparotomie (11,7%) indiziert.

Die häufigsten Komplikationen waren Wundinfektionen (9,1%) (minimalchirurgisches Management in LA), postoperative Pneumonien (6,3%), Darm-Atonien (5,8%) (konservatives Management) sowie Anastomoseninsuffizienzen und Thromboembolien (jeweils 2,9%); Milz-Läsionen (mit intraoperativen Management) sowie transiente Blasenentleerungsstörung traten in jeweils 2,4% auf. Zu schweren Komplikationen mit der Notwendigkeit einer Relaparotomie, ICU-Überwachung und bleibenden Schäden kam es bei gesamt 35 Patientinnen (17,7%).

Schlussfolgerung:

Die Debulking-Operation beim Ovarial-Carcinom stellt einen Eingriff mit potentiell schwerwiegenden Komplikationen dar. Postoperativ zu erwarten sind vor allem Infektionen und Darmkomplikationen wie Atonien und Anastomoseninsuffizienzen. Daher ist es empfehlenswert diese Eingriffe in Zentren mit der Möglichkeit einer ICU-Überwachung und eines interdisziplinären Managements durchzuführen.