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DOI: 10.1055/s-0032-1309216
Langzeitremission nach Behandlung eines Mammakarzinom-Rezidivs mit palliativer Radiotherapie, Lapatinib und Fulvestrant: Ein Fallbericht
Einleitung:
Ein Rezidiv nach adjuvanter Trastuzumab-Therapie bei Her2-positivem Mammakarzinom ist eine therapeutische Herausforderung. Bei postmenopausalen Patientinnen, die aufgrund ihres Allgemeinzustandes keine Chemotherapie erhalten können, existiert entsprechend einer randomisierten Studie die Möglichkeit einer Therapie mit Fulvestrant und Lapatinib.
Fallbericht:
Eine 78-jährige, adipöse, insulinpflichtige Diabetikerin wurde aufgrund eines ausgedehnten DCIS einer Ablatio mammae mit Sentinel LK-Biopsie (N0) unterzogen. Die Histologie ergab ein gemischt ductales und lobuläres Adenokarzinom; der invasive lobuläre Teil war hochgradig HR positiv und Her2neu negativ, der mikroinvasive ductale Anteil war HR negativ, jedoch Her2neu positiv. Es erfolgte eine adjuvante Therapie mit Letrozol und Trastuzumab. Aufgrund der Verschlechterung des Hypertonus wurde Letrozol durch Anastrozol ersetzt.
Ein Jahr nach Diagnosestellung erlitt die Patientin eine traumatische Oberarmfraktur. Kurz darauf zeigte ein MRT des Beckens eine 6cm große Metastase des rechten Azetabulums direkt neben der liegenden Hüft-TEP. Die Metastase war inoperabel, lebenslange Immobilität höchstwahrscheinlich. Es wurde eine palliative Strahlentherapie des Corpus ossis ilii durchgeführt. Wegen erneuter Tumorprogression wurde Lapatinib (1250mg/d) und Fulvestrant (250mg/Mon. i.m) eingeleitet. Bei der letzten Kontrolle, 20 Monate nach Auftreten des Rezidivs, konnte sich die Patientin ca. 10% der Tageszeit ohne Rollstuhl in ihrer Wohnung bewegen.
Schlussfolgerung:
Der dargestellte Fall zeigt, dass auch nach massiver ossärer Metastasierung nach adjuvanter Trastuzumab- und AI-Therapie eine Langzeitremission über 3 Jahre durch eine palliative Radiotherapie in Sequenz mit Lapatinib und Fulvestrant möglich ist.