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DOI: 10.1055/s-0032-1309177
C-Reaktives Protein als prognostischer und prädiktiver Marker bei Patienten mit malignem Pleuramesotheliom
Einleitung: Das maligne Pleuramesotheliom (MPM) ist eine seltene aber aggressive Erkrankung mit bescheidener Prognose. Die klinische Therapieentscheidung ist herausfordernd und prädiktive Biomarker für eine bessere Therapieplanung werden dringend benötigt.
Methoden: Es wurden klinischen Daten (Gesamtüberleben, C-reaktives Protein [CRP] zum Zeitpunkt der Diagnose, Therapie, Stadium und Histologie) von 115 histologisch verifizierten MPM Patienten retrospektiv gesammelt und analysiert. Patienten, die zum Zeitpunkt der Diagnose an entzündlichen Erkrankungen litten, wurden ausgeschlossen. Der Zusammenhang zwischen CRP und Gesamtüberleben wurde mittels (multivariaten) Cox-Modellen analysiert.
Resultate: Das mediane diagnostische CRP aller Patienten belief sich auf 1,19mg/dl (Range: 0,00–22,62mg/dl). Patienten mit erhöhtem CRP (≥1mg/dl; n=62, 53,9%) hatten ein signifikant kürzeres Gesamtüberleben als Patienten mit normalem CRP (Hazard Ratio[HR] 2,81, 95% Confidence Interval [CI] 1,82–4,33; p<0,001). In der multivariaten Überlebensanalyse konnte die prognostische Wertigkeit von CRP, unabhängig von Alter, Geschlecht, Histologie, Stadium und Therapie bewiesen werden (HR 2,07, 95% CI 1,23–3,46; p=0,01). Des Weiteren wurde eine signifikante Interaktion zwischen den Variablen CRP und Therapie festgestellt (p<0,001). Bei Patienten mit normalen CRP-Werten hatte eine radikale Resektion im Rahmen eines multimodalen Therapieschemas einen signifikant positiven Einfluss auf das Gesamtüberleben (HR 7,26, 95% CI 3,40–15,49; p<0,001), wohingegen diese aggressive Therapieform keinen Überlebensvorteil für Patienten mit erhöhtem CRP brachte (HR 0,911, 95% CI 0,53–1,58; p=0,74).
Diskussion: Unsere Daten zeigen, dass eine radikale Tumorresektion im Rahmen eines multimodalen Therapieschemas nur bei MPM Patienten mit normalen diagnostischen CRP Werten einen Überlebensvorteil bringt.