Pneumologie 2012; 66 - V08
DOI: 10.1055/s-0032-1309165

Angst reflektiert bei Patienten mit einer PAH oder CTEPH unabhängig von der Hämodynamik oder von Belastungsuntersuchungen die körperliche Lebensqualität

M Halank 1, F Einsle 1, S Christoph 1, M Kolditz 1, H Bremer 2, R Ewert 3, H Wilkens 4, J Meyer 5, HJ Seyfarth 6, G Höffken 1, V Köllner 4
  • 1Universität Dresden (Med. Klinik I, Klin. Psychologie u. -therapie, Nuklearmedizin), Dresden
  • 2Schwarzwald-Baar Klinikum, Innere Klinik, Donaueschingen
  • 3Universitätsklinikum Ernst-Moritz-Arndt, Innere Klinik B, Greifswald
  • 4Universitätsklinikum Saarland, Klinik für Pneumologie, Klinik für Psychosomatik
  • 5Klinikum Harlaching, Klinik für Pneumologie und Gastroenterologie, München
  • 6Universitätsklinik Leipzig, Klinik für Pneumologie

Einleitung: Die Lebensqualität von Patienten mit einer präkapillären pulmonalen Hypertonie ist eingeschränkt. Wir untersuchten, ob ein unabhäniger Zusammenhang zwischen Angst, Depression, kardiopulmonaler Hämodynamik, Belastungstests und der Lebensqualität bei Patienten mit einer pulmonal arteriellen Hypertonie (PAH) und/oder einer chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH) besteht.

Methodik: Patienten mit einer PAH und/oder einer CTEPH füllten in 6 spezialisierten PH-Kliniken zeitnah zu Belastungsuntersuchungen (6 Minuten-Gehtest, Ergospirometrie) und einer Rechtsherzkatheter-Untersuchung einen allgemeinen (Medical Outcome Study 36-item Short Form Health Survey; SF-36), einen für Lungenerkrankungen spezifischen (St. George's Respiratory Questionnaire; SRGQ) und einen für Herzerkrankungen spezifischen (MacNew Quality of Life after Myocardial Infarction questionnaire, MacNew) Lebensqualitätsfragebogen aus. Die Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) diente der Erfassung von Angst und Depression.

Ergebnisse: 63 Patienten mit einer PAH und 22 Patienten mit einer CTEPH wurden in diese prospektive Studie eingeschlossen. Mehr als 2/3 der Patienten befanden sich in einer WHO-Funktionsklasse von ≥3. Der pulmonal arterielle Mitteldruck betrug 48±14mmHg, Cardiac index 2,4l/min/m-2 und der pulmonalvaskuläre Widerstand 862±468dyn*s*cm-5. Die maximale Sauerstoffaufnahme bei der Spiroergometrie (peakVO2) betrug 13±4ml/min/kgKG und die 6 Minutengehstrecke (6-MWD) 325±127m. In der multivariaten Regressionsanalyse korrelierte Angst unabhängig von anderen Parametern mit den Subskalen „Aktivität“ „Impakt“ und „total“ des SGRQ, mit den Subskalen „emotional“, „physisch“, „sozial“ und „total“ des MacNew und mit der Subskala „mental“ des SF-36. Depression korrelierte unabhängig mit den Subskalen „physisch“, „mental“ und „Symptom“ des SF-36. Peak VO2 korrelierte unabhängig mit allen oben genannten Subskalen des SGRQ und den Subskalen „physisch“ und „mental“ des SF-36. 6-MWD korrelierte unabhängig mit allen oben genannten Subskalen des MacNew und der Subskala „Symptom“ des SF-36.

Schlussfolgerung: Angst und Depression sind unabhängig von der Belastbarkeit mit der Lebensqualität assoziiert und sollten daher bei der Betreuung von Patienten mit einer PAH und/oder CTEPH berücksichtigt werden.