Handchir Mikrochir Plast Chir 2012; 44 - A03
DOI: 10.1055/s-0032-1308826

Erste Erfahrungen mit konischen PU-beschichteten Mamma-Implantaten – die besseren Runden

T Gohla 1, 2
  • 1Aesthetik Zentrum Karlsruhe, Karlsruhe, Deutschland
  • 2Praxisklinik für Plastische Chirurgie, Karlsruhe, Deutschland

Fragestellung und Einleitung: Zweifellos gibt es zahlreiche Techniken und Vorgehensweisen, die bei Mammaimplantat-Operationen verwendet werden und alle erzielen gute Ergebnisse. Trotz der weltweiten wissenschaftlichen Kontroverse um die Polyurethan-beschichteten Implantate, die Notwendigkeit eines sorgfältigeren Vorgehens bei der Implantattasche und des aufwändigeren Einbringungsprozederes ist die Verwendung dieser Implantate bei der ästhetischen und der rekonstruktiven Brustvergrößerung gut begründet. In Brasilien werden diese Implantate seit nahezu 40 Jahren mit guten – sehr guten Ergebnissen verwendet. Die hier näher betrachtete konische Form ist seit knapp 7 Jahren auf dem Markt.

Methoden und Ergebnisse: Im zurückliegenden Zeitraum der letzten 12 Monate führten wir 100 Mammaaugmentationen durch. nach mehreren Hospitationen in Rio de Janeiro sammelten wir erste Erfahrungen mit konischen Polyurethan-beschichteten Implantaten bei 17 Patientinnen. Diese kamen immer zur Anwendung wenn die Patientinnen den Wunsch nach runden Implantaten äußerten und wir selbst auch der Überzeugung waren, dass keine Kontraindikationen für diese Implantatwahl bestanden, bzw. ein anatomisches Implantat indiziert wäre.

Bei der Implantation sollten folgende Besonderheiten beachtet werden:

  • Die Tasche muss größer sein als der Implantatdurchmesser

  • Die poröse Oberfläche erschwert das Einführen und die Aufnahme des Implantats in die Empfängerstelle. Es ist mehr Aufmerksamkeit und Sorgfalt erforderlich, um Furchen und Falten zu verhindern.

  • Eine zu hohe Platzierung wird nicht verziehen, da es aufgrund der Gewebehaftung zu keiner postoperativen Absenkung des Implantats kommen wird. Dies machte im eigenen Patientengut eine Revision nach 4 Wochen erforderlich, diese erfolgte ambulant in Lokalanästhesie.

Aufgrund dieser Besonderheiten ist von einer Lernkurve auszugehen, die auch wir durchliefen.

Der große Vorteil dieser konischen Implantate gegenüber den klassischen runden besteht unseres Erachtens im harmonischeren Übergang und darin, dass man bei den hochprofiligen Modellen mit geringerem Volumen ein ästhetisch schönes Ergebnis erzielen kann. Milde Ptosen können ebenfalls ohne zusätzliche Hautstraffung ausgeglichen werden aufgrund der besseren Gewebehaftung der Implantathülle.

Schlussfolgerung: Trotz der weltweiten wissenschaftlichen Kontroverse um die Polyurethan-beschichteten Implantate, die Notwendigkeit eines sorgfältigeren Vorgehens bei der Implantattasche und des aufwändigeren Einbringungsprozederes ist die Verwendung dieser Implantate bei der ästhetischen und der rekonstruktiven Brustvergrößerung gut begründet. Die niedrigere Häufigkeit von Kapselkontraktionen sowie das weiche Tastgefühl und ein natürliches ästhetisches Ergebnis sind die Hauptmerkmale dieser Implantate.