Entwicklung der allgemeinen und Mundgesundheit bei Erfurter Vorschulkindern

Unbestritten hat sich die gesundheitliche Lage von Kindern und Jugendlichen seit dem letzten Jahrhundert bis heute deutlich verbessert. Dennoch gibt es noch ernsthafte Gesundheitsprobleme, vor allem bei Kindern aus sozial schwachen Familien. Mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung, Stresssituationen etc. führen bereits im Kindesalter zu Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Adipositas, Erkrankungen des Bewegungsapparates und Verhaltensstörungen. Die Landeshauptstadt Erfurt stellte im Jahr 2010 einen Kindergesundheitsbericht vor, der sich auf die Daten von schulärztlichen Einschulungsuntersuchungen an 16.791 Kindern aus dem Zeitraum 1994/1995 bis 2008/2009 bezieht. Es zeigte sich u.a. eine steigende Tendenz von Übergewicht und Adipositas, Verhaltensauffälligkeiten und Erkrankungen für alle Muskel-, Skelett- und Bindegewebserkrankungen. Demgegenüber hat sich die Mundgesundheit bei 5- bis 6-jährigen in den letzten 12 Jahren verbessert. Dies dokumentiert vor allem der Anteil kariesfreier Kinder mit 53,8% im Jahr 2008/09. Die Kariesverbreitung hingegen ist mit aktuell 2,1 dmf Zähnen immer noch relativ hoch. Zudem haben fast 90% der Kinder einen aktuellen kariesbedingten Behandlungsbedarf. Insgesamt zeigen die Daten über die allgemeine und Mundgesundheit, dass zwar die Mehrheit der Kinder einen guten Gesundheitszustand hat, eine Minorität hingegen überdurchschnittlich hoch mit den verschiedenen Erkrankungen belastet ist. Diese „Risikokinder“ müssen künftig intensiver betreut werden. Dafür sind zielgerichtete Präventionsstrategien zu erarbeiten und umzusetzen.