Gesundheitswesen 2012; 74 - V66
DOI: 10.1055/s-0032-1307330

Erosionen: Risikofaktoren und aktuelle Strategien zu Prävention und Therapie

C Ganß 1
  • 1Medizinisches Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Justus-Liebig-Universität Gießen

Sind Säuren aus Limo, Cola & Co Zahnkiller? Ist gesunde Ernährung vielleicht zahnschädlich? Und wann soll man Zähneputzen? Sind die neuen Mundhygieneprodukte gegen Erosionen effektive Strategien oder vielleicht nur Werbegags? Was kann man überhaupt bei Erosionen tun? Um diesen Fragen nachzugehen, geht der Vortrag zunächst auf den Pathomechanismus, die Histologie und das klinische Erscheinungsbild von Erosionen ein. Unterschiede zu Karies als ebenfalls säurebedingte Zahnerkrankung werden aufgezeigt um zu verdeutlichen, warum für diese Form der Zahnerkrankung spezifische Therapie- und Präventionsansätze erforderlich sind. Im nächsten Schritt werden die relevanten ätiologischen Faktoren erläutert, sodass Therapie- und Präventionsmaßnahmen verständlich abgeleitet werden können. Dabei werden zunächst kausale Ansätze aufgezeigt, die im Wesentlichen in der Identifikation der Säureexposition und wenn möglich deren Eliminierung bestehen. Für viele klinische Situationen sind aber vor allem symptomatische Strategien interessant, die die Zähne bei bestehender Säureeinwirkung vor weiterer Demineralisierung und Verlust von Mikrohärte schützen. Hier helfen Maßnahmen, die die Säureresistenz der Zahnoberflächen verbessern. Ob die neuen Mundhygieneprodukte wirklich wirksam sind wird ausführlich diskutiert. Abschließend werden die Empfehlungen in einem anschaulichen Schema verdeutlicht und anhand von Patientenfällen praktisch veranschaulicht.