Pneumologie 2012; 66 - A8
DOI: 10.1055/s-0032-1306401

Luftfeuchtigkeit unter CPAP mit Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle

KH Rühle 1, U Domanski 1, M Schröder 1, G Nilius 1
  • 1Klinik für Pneumologie, HELIOS-Klinik Ambrock Hagen. Universität Witten-Herdecke

Einleitung: Warmluftbefeuchtung (WLB) reicht in manchen Fällen, insbesondere bei Mund- und Maskenleckage und höheren CPAP-Werten z. B >10cm H2O nicht aus, um die Austrocknung der Rachenschleimhaut zu verhindern. Deshalb werden vermehrt Geräte mit unregulierter Warmluftbefeuchtung (uWLB) sowie mit gesteuerter zusätzlicher Schlauchheizung (cWLB) eingesetzt. Vor allem bei hoher Anfeuchtung kann es zu Kondenswasserbildung kommen. Das Climate Control System mit Climate Line (S9 Serie, Fa ResMed) regelt automatisch die Atemluft mit Umgebungssensoren und einem maskennahen Temperatursensor.

Methodik: Bei 18 Patienten mit OSA wurden relative Luftfeuchtigkeit (rH%) und Temperatur mit einem Minisensor (Fa Testo) in einer CPAP-Maske unter Einsatz des Climate Control Systems gemessen und daraus die absolute Luftfeuchtigkeit (aH mg/l Luft) berechnet. Die Messung erfolgt jeweils im Sommer (11 Patienten) und im Winter (7 Patienten) unter einem CPAP von 8 und 12 mbar ohne und mit definierter Leckage in der Maske (bei 8 mbar 48l/min, bei 12 mbar 60l/min). Die Daten werden jeweils für CPAP 8 mbar ohne Leckage angegeben.

Ergebnisse: Sommer: Die Umgebungstemperatur lag bei 20,7+/- 0,46°C, die rH % betrug 58,8 +/-5,21%. Die aH lag ohne Befeuchter am tiefsten (18,4+/-1,7mg/l). Sie stieg unter ungeregelter und geregelter WLB an und lag bei 23,7+/-1,4mg/l bzw. 22,6+/-2,5mg/l mg/l. Unter höherem Druck mit Maskenleckage fiel die aH bei fehlender WLB und uWLB am deutlichsten ab. Dagegen veränderte sich die aH unter cWLB nur geringfügig. Winter: Die Umgebungstemperatur lag bei 14,3+/- 0,84°C, die rH % betrug 46,5 +/-8,35%. Auch hier lag die aH ohne Befeuchter am tiefsten (13,54+/-1,6mg/l). Sie stieg unter u WLB und cWLB an und lag bei 19,25 +/- 0,9 bzw. 19,18. +/- 1,4. mg/l. Die cWLB erzielte im Vergleich zur uWLB die gleiche aH durch höhere Maskentemperatur bei geringerer rH%.

Schlussfolgerung: Die Umgebungsbedingungen spielen bei dem Feuchtigkeitsverlust der Atemwege unter CPAP ohne Warmluftbefeuchtung die größte Rolle. Durch die geregelte Schlauchheizung ist gewährleistet, dass bei größerer Abkühlung in Schlauch und Maske der Taupunkt mit Kondenswasserbildung nicht erreicht wird.