Die lange nicht-kodierende RNA MALAT-1 beschleunigt Zellmigration und Wundheilung

Die Bedeutung langer nicht nicht-kodierender RNAs (ncRNAs) für die Genregulation ist noch weitgehend ungeklärt. Wir untersuchten einen möglichen Einfluss der ncRNA MALAT-1 (Metastasis-Associated-in-Lung-Adenocarcinoma-Transcript-1, 8708 bp) auf die zelluläre Genregulation. MALAT-1 wird in humanen nicht-malignen und malignen Lungengewebe (n=10) sowie in humanen Lungenkarzinomzelllinien (A549, HTB 58) deutlich stärker als GAPDH exprimiert. Die Genexpression zellulärer RNA-Proben mit hoher vs. niedriger MALAT-1 Expression (murine Fibroblasten NIH 3T3, transduziert mit retroviralem MALAT-1-Expressionsvektor bzw. Kontrollvektor) wurde mit einem Genexpressionsarray (Mouse Gene 1.0 ST array, Affymetrix) evaluiert. In diesem Modell wurde eine signifikant unterschiedliche Genexpression beobachtet. Von nahezu 29000 Genen wurden 250 Gene mit einem log ratio ≥1 gefunden. Diese deutlich differenziell exprimierten Gene waren vor allem mit zellulärem Wachstum und Proliferation (n=90), zellulärer Bewegung (n=75 Gene) und Inflammation (n=65) assoziiert. In vitro konnte sowohl in Migrations- als auch in Wundheilungsassays ein unterschiedliches Zellbewegungsmuster (Videodokumentation) bestätigt werden. Eine starke Expression von MALAT-1 beschleunigt Zellmigration und Wundheilung (p<0,01). Die vorliegenden Ergebnisse belegen einen multidirektionalen Einfluss der langen nicht-kodierenden RNA MALAT-1 auf die für Lungengewebe essentiellen Zellfunktionen.