Pneumologie 2012; 66 - P201
DOI: 10.1055/s-0032-1302854

Der SUV im FDG-PET als prädiktiver Wert einer EGFR-Mutation beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom

GJ Förster 1, D Misch 2, J Kollmeier 2, T Köcer 1, S Griff 3, D Kaiser 4, TT Bauer 2
  • 1Institut für Nuklearmedizin, HELIOS Klinikum, Emil von Behring Lungenklinik Heckeshorn, Berlin
  • 2Klinik Für Pneumologie Lungenklinik Heckeshorn HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin
  • 3Institut für Pathologie, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin
  • 4Klinik für Thoraxchirurgie, HELIOS Klinikum, Emil von Behring, Lungenklinik Heckeshorn, Berlin

Hintergrund:

Die Therapie mit Tyrosinkinaseinhibitoren bei Patienten mit metastasiertem nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) und Vorliegen einer aktivierenden Mutation im „epidermal groth factor“-Rezeptor (EGFR) ist mittlerweile etabliert. Darüber hinaus wird die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) mit Fluordesoxyglukose (FDG) zunehmend für das Staging des NSCLC eingesetzt. In dieser Studie haben wir eine mögliche Korrelation zwischen dem EGFR-Mutationsstatus und der Höhe des Glukosemetabolismus beim NSCLC untersucht.

Methoden:

119 Patienten mit NSCLC wurden präoperativ mittels FDG-PET/CT zum Staging untersucht. Dabei wurde die maximale FDG-Anreicherung des Primätumors als „standardized uptake value“ (SUVmax) bestimmt. Die resezierten Tumore wurden histologisch klassifiziert und molekulargenetisch auf das Vorliegen einer EGFR-Mutation untersucht. Der präoperative SUVmax wurde dann mit dem Ergebnis der Mutationsanalyse korreliert.

Ergebnisse:

Von den 119 Patienten hatten 46 Patienten ein Plattenepithelkarzinom (PLECA; 38,7%), 54 ein Adenokarzinom (AC; 45,4%) und 19 ein anderes NSCLC (NOS; großzellige Karzinome, neuroendokrine Karzinome, etc. 16,0%). Der SUVmax lag im Mittel entsprechend bei 12,1, 8,0 und 10,9. Bei 7 Patienten (1 PLECA, 6 AC) ließ sich eine aktivierende EGFR-Mutation (mut+) nachweisen. Der Patient mit Plattenepithelkarzinom (mut+) wies einen sehr hohen SUVmax von 20,3 auf. Die 6 Patienten (mut+) mit Adenokarzinom (11,1% dieser Histologie) zeigten demgegenüber allesamt einen auffallend niedrigen Glukosestoffwechsel mit einem durschnittlichen SUVmax von 3,7 (+/- 1,2 SD).

Schlussfolgerung:

Im untersuchten Kollektiv wiesen Patienten mit einem Adenokarzinom der Lunge und Vorliegen einer aktivierenden Mutation im EGF-Rezepter ausnahmslos einen niedrigen Glukosemetabolismus im FDG-PET auf. Sollte diese Beobachtung in größeren Studien bestätigt werden, kann bei Patienten mit hohen SUVmax-Werten möglicherweise auf eine EGFR-Muationsanalyse verzichtet werden.

Diese Studie wurde unterstützt durch die Stiftung Oskar-Helene-Heim.