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DOI: 10.1055/s-0032-1302844
Mycophenolat Mofetil als steroidsparende Therapie der chronischen pulmonalen Sarkoidose
Einleitung: Zur Behandlung einer chronisch verlaufenden pulmonalen Sarkoidose ist oft eine langfristige Kortikosteroiddauertherapie nötig. Um Nebenwirkungen hoher Kortikosteroiderhaltungsdosen zu vermindern oder bei fehlendem Ansprechen auf eine alleinige Kortikosteroidtherapie, kommen Immunsuppressiva zum Einsatz. Wir untersuchten die Eigenschaften von Mycophenolat Mofetil (MMF) als steroidsparende Substanz für diese Indikation.
Methodik: Retrospektive Analyse aller Patienten mit bioptisch gesicherter pulmonaler Sarkoidose (radiologische Stadien II-IV), die zwischen Juni 2004 und Dezember 2010 mit MMF und Kortikosteroiden (CS) über >6 Monate behandelt wurden. Alle Patienten waren bereits mit CS oder steroidsparenden Substanzen vorbehandelt. Der Einschluss erfolgte mit dem Beginn der MMF-Behandlung. Neben demografischen Daten wurden auch CS-Dosierung, lungenfunktioneller, radiologischer und klinischer Verlauf sowie Nebenwirkungen erfasst.
Ergebnisse: Bei zehn Patienten wurde eine zusätzliche Behandlung mit MMF begonnen. Mit täglichen MMF Dosierungen zwischen 1722±440mg und 1425±567mg erreichten alle Patienten therapeutische MMF-Plasmaspiegel von 1–3mg/L. Die tägliche CS-Dosierung konnte unter gleichzeitiger MMF-Therapie signifikant von 13,9±12,9mg auf 7,9±2,8mg und 6,9±2,5mg Prednisolonäquivalent nach 6, respektive 12 Monaten reduziert werden (p<0,001, GLM repeated measurements). Bei 8/10 Patienten stabilisierten sich Lungenfunktion, Klinik und radiologische Veränderungen; 2/10 Patienten verbesserten sich. Schwerwiegende Nebenwirkungen traten nicht auf.
Fazit: MMF kann bei der Behandlung der chronischen pulmonalen Sarkoidose möglicherweise zu einer signifikanten Reduktion der Kortikosteroiderhaltungsdosis bei stabilem oder verbessertem Verlauf führen.