Pneumologie 2012; 66 - P354
DOI: 10.1055/s-0032-1302804

Operationspflichtige Mediastinitis nach EUS-FNA, eine schwerwiegende Komplikation

S Angenendt 1, F Beckers 1, C Ludwig 1, E Stoelben 1
  • 1Lungenklinik Köln Merheim, Kliniken der Stadt Köln

Einleitung:

Das Staging mittels EBUS und EUS-FNA wird seit mehreren Jahren als weniger invasive Alternative bzw Ergänzung zur Mediastinoskopie durchgeführt und hat auch Eingang in die aktuellen Leitlinien zum Staging des Lungenkarzinoms gefunden. Beide Verfahren werden als nahezu risikolos in der Literatur beschrieben.

Methoden:

Wir beschreiben die Fälle von zwei Patienten, die nach extern durchgeführter EUS-FNA mit schwerer Medistinitis in unserer Klinik aufgenommen und operiert wurden. Der erste Patient wurde nach Punktion bei Nachweis einer Sarkoidose mit Cortison behandelt, beim zweiten Patient wurde eine Zyste mediastinal punktiert. In beiden Fällen zeigte sich eine Mediastinitis, welche operativ behandelt werden musste.

Ergebnisse:

Zusätzlich zu den Fällen in unserer Klinik wurden in der Literatur über eine PubMed-Suche vier komplizierte Fälle beschrieben, ein Fall einer Mediastinitis nach EBUS, drei Fälle einer Mediastinitis nach EUS-FNA, in allen Fällen nach Punktionen von mediastinalen Raumforderungen, die meist zystisch imponierten.

Zusammenfassung:

Die interventionellen Methoden zur mediastinalen Lymphknotenbiopsie haben ein geringes Risikoprofil, die Mediastinitis als schwerwiegende Komplikation sollte jedoch bekannt sein. Bei zystischen Formationen wird in der Literatur dringend eine präinterventionelle antibotische Prophylaxe empfohlen. Besondere Sorgfalt sollte auch bei nachfolgender Immunsupression, wie bei der Sarkoidose, erfolgen.