Fragestellung:
Schlafapnoe (SA) führt zu einer Nachlasterhöhung und zu repetitiven Sauerstoffentsättigungen. Dieses Missverhältnis aus Sauerstoffbedarf und -angebot könnte nach einem akuten Myokardinfarkt (AMI) u.a. zu persistierenden pektanginösen Beschwerden führen. Wir prüften deshalb, ob 12 Wochen nach AMI und perkutaner Koronarintervention (PCI) das Vorliegen einer SA mit anhaltenden pektanginösen Beschwerden assoziiert ist.
Patienten und Methodik:
Bei 57 Patienten (73% männlich, Alter 54±11 Jahre, BMI 28±4kg/m2, linksventrikuläre Ejektionsfraktion 46±9%) mit AMI und nachfolgender PCI wurde innerhalb von 5 Tagen und 12 Wochen nach dem Ereignis eine Polysomnografie sowie eine Befragung zur subjektiven Einschätzung der Beschwerdesymptomatik (New York Heart Association (NYHA)- und Canadian Cardiovascular Society (CCS)- Klassifikation, Seattle Angina Questionnaire (SAQ), nächtliche Angina pectoris (AP), nächtliche Dyspnoe, Nykturie) durchgeführt.
Ergebnisse:
Bei 52% der Patienten war 5 Tage nach AMI eine SA (≥10 Apnoen und Hypopnoen/Stunde) nachweisbar. Nach 12 Wochen waren die pektanginösen Beschwerden (SAQ) bei Patienten mit und ohne SA ähnlich häufig (86% versus 91%, p=0,266). In der CCS-Klassifikation zeigten sich nach 12 Wochen alle Patienten ohne SA beschwerdefrei, wohingegen neun Patienten mit SA weiterhin eine AP-Symptomatik angaben (0% versus 36%, p=0,003). Keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne SA ergaben sich in der NYHA-Klassifikation (24% versus 20%, p=0,748), den nächtlichen Dyspnoebeschwerden (22% versus 10%, p=0,242) und der Nykurie (37% versus 24%, p=0,327).
Schlussfolgerung:
Bei Patienten nach AMI und erfolgreicher PCI war das Vorliegen einer SA 12 Wochen nach dem Ereignis signifikant häufiger mit einer AP-Symptomatik assoziiert, was bei Patienten mit SA häufigere myokardiale Ischämien nahelegt.