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DOI: 10.1055/s-0032-1302654
Endoskopische Lungenvolumenreduktion durch Coilimplantation bei Patienten mit schwerem heterogenem Lungenemphysem
Hintergrund: Die Implantation von Coils stellt eine neue Option zur endoskopischen Lungenvolumenreduktion bei Patienten mit schwerem heterogenem Lungenemphysem dar. Die aus Nitinoldraht bestehenden Coils werden über ein spezielles Kathetersystem in die Bronchien der überblähten Lungenbezirke implantiert. Nach Rückzug des Katheters ziehen diese sich unter Mitnahme der Bronchien zusammen, wodurch eine Volumenreduktion erfolgt.
Methode: Multizentrische, prospektive Studie, in der Patienten mit schwerem oberlappen- oder unterlappenbetontem Emphysem Coils implantiert wurden. Die Kontrolluntersuchungen erfolgen 1, 3 und 6 Monate nach der Implantation. Endpunkte waren Nebenwirkungen sowie Effektivität (Lungenfunktionsparameter, Belastungs-Test und Lebensqualitätsfragebögen).
Ergebnisse: Bei 53 Patienten mit schwerem Emphysem wurden insgesamt 101 Interventionen durchgeführt, wobei 9 Patienten eine unilaterale und 46 Patienten eine bilaterale Coil-Implantation erhielten. Pro Lungenlappen wurden im Median 10 (8–14) Coils in 48±24 Minuten implantiert. Folgende unerwünschte Nebenwirkungen konnten im Verlauf der ersten 30 Tage beobachtet werden: Pneumothorax (n=3), COPD-Exazerbationen (n=11), thorakale Schmerzen (n=9), Pneumonie (n=8) und milde Hämoptysen (n=23). Die durchschnittliche Verbesserung der Lungenfunktionsparameter, Belastbarkeit und Lebensqualitätsfragebögen ist in der folgenden Tabelle dargestellt:
n=53 |
||||
Δ 1 Monat |
Δ 3 Monate |
Δ 6 Monate |
||
FEV1 |
ml |
+ 131±27 |
+ 149±39 |
+ 97±41 |
RV |
Ml |
600±146 |
-704±136 |
- 439±159 |
6MWD |
m |
+ 43±7,3 |
+ 38,7±11,1 |
+ 34,8±11,6 |
SGRQ |
Punkte |
- 12,8±2,3 |
-12,8±2,1 |
- 10,3±2,3 |
Diskussion: Die Coilimplantation stellt eine vielversprechende Methode zur endoskopischen Lungenvolumenreduktion bei Patienten sowohl mit oberlappenbetontem oder unterlappenbetontem Lungenemphysem dar. Die Behandlung ist sicher und führt zur signifikanten Besserung der Lungenfunktionsparameter, der Belastbarkeit und der Lebensqualität.