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DOI: 10.1055/s-0032-1302627
Verbessert Roflumilast die Kurzzeiteffekte der Rehabilitation bei COPD? Ergebnisse einer retrospektiven Datenanalyse
Rationale: Roflumilast (ROF) senkt bei COPD-Patienten der Schweregrade 3 und 4 die Exazerbationshäufigkeit und verbessert die Lungenfunktion. Zu den Kurzzeiteffekten einer ROF-Therapie im Rahmen e. 3-wöchigen pneumologischen Rehabilitation gibt es bisher keine Daten. Daher sollte durch die retrospektive Auswertung ausgewählter Routinedaten zweier vergleichbarer COPD-Patientenkollektive vor und nach Zulassung von ROF geprüft werden, ob sich Hinweise für additive Kurzzeiteffekte der seit Juli 2010möglichen zusätzlichen ROF-Gabe während der Reha detektieren lassen. Methode: Ausgewertet wurden einerseits Daten der 83 COPD-Patienten (Schweregrad 3–4), bei denen von 7/2010–7/2011 während d. Reha eine Therapie mit ROF begonnen wurde (ROF-Gruppe). Das „historische Non-ROF-Vergleichskollektiv bilden 69 konsekutive COPD-Patienten (ebenfalls Schweregrad 3–4), die i. d. 1. Jahreshälfte 2010 rehabilitiert wurden und daher keine ROF erhielten. Analysiert wurden der Summenscore und die Einzel-Items des COPD-Assessmenttests (CAT), zusätzlich die 6-Min.-Gehstrecke (6MWD) und die Einsekundenkapazität (FEV1). Ergebnisse: Der CAT-Score verbesserte sich im Mittel i. d. Non-ROF-Gruppe um 2,61 Punkte, i. d. ROF-Gruppe um 4,62. Die stärksten positiven Effekte fanden sich bei den Einzel-Items „Husten“ (mittlere Verbesserung i. d. ROF-Gruppe 0,6 Punkte versus 0,3 i. d. Non-ROF-Gruppe, „Verschleimung“ (0,8↔0,3), Anstrengungsdyspnoe“(0,6↔0,4) „Fähigkeit das Haus zu verlassen“ (0,6 Punkte ↔0,2) und „Energie“ (0,6 Punkte↔0,3). FEV1 verbesserte sich im Mittel i. d. Non-ROF-Gruppe um 138ml, i. d. ROF-Gruppe um 204ml. Kein relevanter Unterschied fand sich bzgl. 6MWD (ROF-Gruppe im Mittel 45m ↔ Non-ROF-Gruppe 49,25m). Diskussion: Es fanden sich somit erste Hinweise für eine Verstärkung der Reha-Effekte durch ROF i.S. einer bereits nach 3 Wochen detektierbaren zusätzlichen Verbesserung von FEV1 und Lebensqualität (Gesamt-CAT-Score), wobei letzteres insbesondere aus Verbesserungen im Bereich Husten, Verschleimung bzw. subjektiver Leistungsfähigkeit resultiert. Trotz mehrerer methodischer Limitationen dieser retrospektiven Analyse können die Daten zur Hypothesengenerierung und damit zur gezielten Planung geeigneter Studien bzgl. klinischer Kurzzeiteffekte von ROF dienen.