Pneumologie 2012; 66 - P315
DOI: 10.1055/s-0032-1302623

Wirksamkeit des neuen Phosphodiesterase 4-Inhibitors Roflumilast bei Rauchern und Exrauchern mit COPD

A Kroker 1, J Eller 2, A Linnhof 2, H Rusch 3, H Worth 4, NA Hanania 5
  • 1Pneumologische Praxis Koblenz
  • 2Pneumologische Praxis Berlin
  • 3Nycomed GmbH Konstanz
  • 4Klinikum Fürth Medizinische Klinik I
  • 5Univ Connecticut School of Medicine, Farmington, CT, USA

Rationale: Zigarettenrauchen gilt als Hauptrisikofaktor für die COPD Entstehung, und 80% aller Patienten (PAT) sind Raucher oder Exraucher (1). Roflumilast (ROF) reduziert Exazerbationen und verbessert die Lungenfunktion bei Patienten mit schwerer und sehr schwerer COPD und Symptomen einer chronischen Bronchitis. Daher wurde die Wirksamkeit von ROF in Abhängigkeit vom inhalativen Tabakkonsum analysiert bezüglich Exazerbationen und Lungenfunktion aus den Zulassungsstudien (2).

Methoden: Die gepoolten Daten der beiden 1-Jahresstudien mit ROF 500µg bzw. Plazebo (PBO) bei PAT mit schwerer bis sehr schwerer COPD wurden gemäß des Tabakkonsums analysiert. Die Anzahl mittel-/schwergradiger (Hospitalisierung oder Todesfolge) Exazerbationen und die FEV1-Werte vor und nach Bronchodilatation wurden untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 3091 PAT auf ROF (635 Raucher, 902 Exraucher) und PBO (643 Raucher, 911 Exraucher) randomisiert. Unter der 1-jährigen Behandlung mit ROF wurde eine signifikante Reduktion von mittel-/schwergradigen Exazerbationen bei Rauchern um 17,7% (p=0,0180) sowie bei Exrauchern um 18,4% (p=0,0023) im Vergleich zu PBO beobachtet. Durch Behandlung mit ROF stieg der prä-bronchodilatatorische FEV1 versus PBO um 44ml (p=0,0002) bei Rauchern bzw. 52ml (p<0,0001) bei Exrauchern an. Der post-bronchodilatatorische FEV1 stieg versus PBO um 57ml bei Rauchern bzw. 54ml bei Exrauchern an (beide p<0,0001). Die Verträglichkeit von ROF war bei Exrauchern geringfügig schlechter als bei Rauchern.

Schlussfolgerung: Bei PAT mit schwerer bis sehr schwerer COPD konnten durch die Behandlung mit ROF im Vergleich zu PBO sowohl bei Rauchern als auch Exrauchern die Anzahl von Exazerbationen reduziert und die Lungenfunktion verbessert werden. Diese Daten implizieren, dass ROF für COPD- PAT unabhängig vom aktuellen Raucherstatus von Nutzen ist.

[1] Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der COPD. Kurzfassung. Hrsg: Deutsche Atemwegsliga e.V. und deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, 2007

[2] Calverley PMA et al, Lancet 2009: 374: 685–694