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DOI: 10.1055/s-0031-1297378
Interdisziplinäre Behandlung der Morbiden Adipositas
Einleitung: Das Krankheitsbild der morbiden Adipositas wird durch mehrere Symptom-komplexe verschiedener medizinischer Fachgebiete definiert, diagnostiziert und behandelt. Aktuell werden 7% der Gesundheitskosten in Deutschland durch adipositasassoziierte Erkrankungen verursacht. Seit 2009 werden ca. 35 Patienten mit morbider Adipositas (BMI >40 und begleitender ventilatorischer Insuffizienz) durch das Adipositaszentrum Dresden – Neustadt, dem Fachkrankenhaus Coswig und der Selbsthilfegruppe „Die Mollybetiker Dresden“ e.V. gemeinsam behandelt. Exemplarisch wird die Normalisierung von Funktionsparametern an einem Beispiel dargestellt nach Durchführung einer bariatrischen Therapie.
Ergebnisse: |
Funktionsparameterverlauf |
(KG 162cm, 57Jahre, w) |
(OP: Sleeve resection 11/09) |
vor OP |
2011 |
Gewicht (kg) |
166 |
134 |
RR – Präparate |
3 |
1 |
Insulineinheiten (/Tag) |
60 IE |
0 IE |
Alltagsmobilität |
Rollstuhl |
zu Fuß |
pO2 Nacht (kPa) |
6,8 |
9,1 |
pCO2 (kPa) |
7,8 |
6,5 |
VC IN (Liter/% Soll) |
1,9/66 |
2,4/83 |
Diskussion: 2009 bestand für ca. 100 Patienten im Fachkrankenhaus-Coswig die Indikation zur intermittierenden nichtinvasiven Beatmung. Bei 30% lag die Ursache in einem OHS. Die unmittelbare Weiterbetreuung durch das Stoffwechselzentrum am Krankenhaus Dresden-Neu-stadt soll eine langfristige Gewichtsreduktion erreichen. Die internistische Abklärung dient dem Ausschluss sekundärer Ursachen der Adipositas, der Diagnostik von Komorbiditäten. Sollten medizinisch begleitete diätetischen Maßnahmen nicht zu einer ausreichenden Gewichts-reduktion führen, wird über die Durchführung eines individuell geeigneten bariatrischen Ein-griffes entschieden (restriktiv/malabsorbtiv). Die Adipositaschirurgie ist international als ef-fektive Maßnahme anerkannt. Sie zeigt am Beispiel eine vollständige Normalisierung der Lungenfunktion und die Voraussetzungen für die Beendigung der nichtinvasiven Beatmung.