Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - KV59
DOI: 10.1055/s-0031-1297346

Einfluss der Irisdicke mittels SL-OCT bei der YAG-Laser-Iridotomie

M Tsangaridou 1, A Berthold 1, AM Hoang 1, A Just 1, C Wirbelauer 1
  • 1Frankfurt/Oder – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Frankfurt/Oder GmbH

Hintergrund: Die Iridotomie mit dem Nd:YAG-Laser hat sich zur Vorbeugung eines akuten Kammerwinkelverschlusses bewährt. Deshalb erfolgte mittels SL-OCT des vorderen Augenabschnitts eine präzise biometrische Untersuchung, um den Einfluss der Irisdicke bei der Laserbehandlung zu prüfen. Methoden: 14 Patienten (20 Augen) mit Engwinkelglaukom und 3 Patienten mit einer Plateau-Iris-Konfiguration wurden vor einer Nd-YAG-Laser-Iridotomie mittels optischer Kohärenztomografie der vorderen Augenabschnitte (SL-OCT, Heidelberg Engineering) untersucht. Verglichen wurden bei horizontaler Rasterung der Kammerwinkel (°, µm), die reale Vorderkammertiefe (mm), die Irisdicke (mm) temporal und nasal, das Vorderkammervolumen (mm3) und die zentrale Hornhautdicke (µm) sowie die am Laser eingestellte Energie (mJ), die Anzahl der Herde und die kumulierte applizierte Energie. Ergebnisse: Die Kammerwinkelweite war im Mittel 18±6° bzw. 230±80µm. Die reale Vorderkammertiefe lag bei 1,93±0,24mm bei einem Vorderkammervolumen von 80±14mm3. Die mittlere Irisdicke lag bei 430±100µm. Die eingestellte Energie lag durchschnittlich bei 6,8±1,9 mJ bei einer mittleren Herdanzahl von 10 und einer applizierten Gesamtenergie von 82±105 mJ. Es gab eine statistisch signifikante (P<0,05) Korrelation zwischen der nasalen Irisdicke und der Herdanzahl (r=0,552) bzw. der kumulativen Energie (r=0,548). Schlussfolgerung: Die kontaktfreie Untersuchung des vorderen Augenabschnitts mit dem SL-OCT ermöglichte eine genaue Darstellung des Kammerwinkels, der Vorderkammer und der Iris bei verengtem Kammerwinkel. Es gab bei der Iridotomie einen relevanten Zusammenhang zwischen Irisdicke und notwendiger Laserenergie, so dass eine präoperative Untersuchung sinnvoll ist.