Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - KV41
DOI: 10.1055/s-0031-1297328

Anatomische und funktionelle Ergebnisse der klinischen Anwendung von Ozurdex® bei Venenast- (VAV) und Zentralvenenverschlüssen (ZVV) aus 8 Zentren in Deutschland

S Lechner 1, A Köhler 5, A Bezatis 1, G Spital 2, M Maier 3, M Horn 4, C Clemens 5, F Lehmann 7, F Höhn 8, C Meyer 1, J Wachtlin 5
  • 1Bonn – Universitätsaugenklinik Bonn
  • 2Münster – Augenabteilung am St. Franziskus-Hospital
  • 3München – Universitätsaugenklinik, TU München
  • 4Göttingen – Universitätsaugenklinik Göttingen
  • 5Münster – Universitätsaugenklinik Münster
  • 6Berlin – Augenabteilung Sankt-Gertrauden Krankenhaus
  • 7Regensburg – Universitätsaugenklinik Regensburg
  • 8Ludwigshafen – Augenklinik, Klinikum der Stadt Ludwigshafen

Hintergrund: Retinale Venenverschlüsse sind nach der diabetischen Retinopathie die zweithäufigste Ursache für Netzhautgefäßerkrankungen. Ein dabei vorhandenes Makulaödem (MÖ) ist die Hauptursache einer Sehbeeinträchtigung. Funktionelle und anatomische Ergebnisse der Behandlung mit intravitrealer Gabe von Ozurdex® (langwirksames slow release Dexamethasonprodukt) bei VAV und ZVV aus 8 Therapiezentren werden vorgestellt. Methoden: 102 Patienten (34 Pat. mit VAV, 48 Pat. mit ZVV) mit Ozurdex® behandelt, wurden retrospektiv ausgewertet. Die meisten Patienten wurden monatlich mit Visus, Spaltlampe und OCT untersucht. Ergebnisse: Die Sehschärfe stieg in den ersten 3 Monaten in beiden Gruppen signifikant (p<0,05) an. Beim VAV stieg der Visus von 0,22 (SD=0,1) auf 0,32 (SD=0,13) im Mo 3 an und fiel im Mo 6 auf 0,26 (SD=0,11) ab. Beim ZVV stieg der Visus von 0,125 (SD=0,05) auf 0,25 (SD=0,1) im Mo 2 an und fiel im Mo 6 auf 0,16 (SD=0,08) ab. Im OCT zeigte sich die größte Reduktion des MÖ in beiden Gruppen 2 Mo nach der Injektion, danach kam es wieder zu einer NH-Dickenzunahme. VAV Gruppe: Von der mittleren Ausgangsdicke der NH von 562µm (SD=212) kam es zu einer Abnahme auf 316µm (SD=137) im Mo 2, und Zunahme auf 411µm (SD=194) im Mo 6. ZVV Gruppe: Abnahme der Netzhautdicke von 732µm (SD=369) auf 353µm (SD=261) im Mo 2 und Zunahme auf 475µm (SD=335) im Mo 6. 31% (VAV) und 46% (ZVV) der Patienten erhielten innerhalb der ersten 6 Monate eine Re-Injektion mit Ozurdex® und 5% (VAV und ZVV) mit Anti-VEGF. Die durchschnittliche Wiederbehandlung erfolgte im Mittel nach 21,1 Wo (VAV) und nach 17,2 Wo (ZVV). Zusammenfassung: Ozurdex® zeigt in den ersten 3 Behandlungsmonaten in beiden Gruppen eine gute Wirkung auf die Sehschärfe und die Netzhautdicke. In den ersten 3 Monaten zeigt sich ein signifikanter Anstieg der Sehschärfe in beiden Gruppen, die größte Reduktion des MÖ besteht nach 2 Monaten. Die Behandlung zeigt in der VAV Gruppe einen längeren Wirkeffekt und es werden weniger Re-Injektionen (36%) als in der ZVV Gruppe (51%) benötigt. Frühere Re-Injektionen nach 4 Monaten zeigen eine bessere Funktion und bessere anatomische Ergebnisse. Langzeitergebnisse stehen noch aus.