Klin Monbl Augenheilkd 2011; 228 - V4
DOI: 10.1055/s-0031-1297291

Pseudophake Monovision: Überholtes oder zeitgemäßes Verfahren zur Presbyopiekorrektur im Rahmen der Kataraktoperation?

H Aurich 1, N Müller 1, H Häberle 1, DT Pham 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Vivantes Klinikum Neukölln

Hintergrund: Das Konzept der aus der Kontaktologie und LASIK bekannten Monovision ist auch auf die Kataraktoperation übertragbar. Es stellte sich die Frage, ob sich die Ergebnisse für Fern- und Nahsicht und für die Patientenzufriedenheit mit denen der alternativen Verfahren der Presbyopiekorrektur messen können. Methoden: 10 Patienten mit beidseitiger Katarakt aber ohne weitere schwerwiegende okuläre Pathologien wurden im Abstand von ca. 4 Wochen an beiden Augen mit einer geplanten Anisometropie von 1,5 Dioptrien mit jeweils einer monofokalen asphärischen Kunstlinse pro Auge versorgt und mindestens 4 Wochen postoperativ untersucht. Das Führungsauge wurde bei der Operation für die Fernemmetropie vorgesehen. Ergebnisse: Der postoperative unkorrigierte binokulare Fernvisus lag bei 0,06 ± 0,05 logMAR, der unkorrigierte Nahvisus bei 0,13 ± 0,07 logMAR umgerechnet aus dem Jaegervisus. Die Patientenzufriedenheit lag auf einer Skala von 1 bis 6 (Schulnoten) durchschnittlich bei 1,9 ± 0,8. Subjektiv kam es zu keiner relevanten Aniseikonie. Schlussfolgerung: Die pseudophake Monovision ist ein adäquates Verfahren, um in bestimmten Fällen kostenneutral eine weitgehende Brillenfreiheit herbeizuführen. Die Patientenzufriedenheit ist hoch.