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DOI: 10.1055/s-0031-1296105
Auswirkungen von oxidiertem α1-Antitrypsin auf neutrophile Granulozyten und humanes Lungenepithel
Einleitung: α1-Antitrypsinmangel (AATM) ist eine genetisch verursachte Krankheit mit pulmonaler Manifestation, welche im späteren Verlauf zu Emphysemen und Anreicherung von Polymeren in Leberzellen führen kann. Zusätzlich kommt es zu einer übermäßigen Aktivierung und Mobilisierung von neutrophilen Granulozyten. Sowohl die nachfolgende Freisetzung von ROS, als auch fortgeführtes Rauchen führen zu einer umfassenden Oxidierung von AAT und damit einer Einschränkung seiner Inhibition.
Der direkte Effekt von oxidiertem α1-Antitrypsin (oxAAT) auf neutrophile Granulozyten bei AATM, als auch seine Auswirkung auf primäre humane Bronchialepithelzellen (pHBEZ), dem Fokus des pathogenetischen Prozesses, sind weitestgehend unbekannt.
Methoden: Im Versuchsaufbau wurden neutrophile Granulozyten von AATM-Patienten isoliert und anschließend mit oxAAT stimuliert, welches zuvor durch Oxidation mit N-chlorosuccinimide hergestellt wurde; der Vergleich erfolgte mit einer gesunden Kontrollgruppe. Der inflammatorische Verlauf wurde mithilfe eines neutrophilen Elastase-Aktivitätstests und via ELISA, der Prozess der NETosis durch mikroskopische Analyse quantifiziert. Die Antwort der pHBEZ auf oxAAT wurde im air liquid interface system überprüft.
Ergebnisse: Erste Vorergebnisse zeigen einen vermehrten Prozess der NETosis der neutrophilen Granulozyten bei Stimulation mit oxAAT.
Diskussion: oxAAT könnte innerhalb der Lunge als Mitauslöser des allgemeinen Enzündungsprozesses fungieren und eine Rolle bei der Initiation der NETosis von neutrophilen Granulozyten spielen und dadurch Einfluss auf die fortschreitende Destruktion des Lungenparenchyms nehmen.