Z Gastroenterol 2012; 50 - P4_35
DOI: 10.1055/s-0031-1295921

Adaptive CD4+ regulatorische T-Zellen regulieren die Fibrogenese durch Produktion von IL–8 bei chronischer Hepatitis C

B Langhans 1, M Louis 1, R Hüneburg 1, J Oldenburg 2, JL Schultze 3, T Sauerbruch 1, U Spengler 1
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Innere Medizin, Bonn, Deutschland
  • 2Institut für Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin, Universitätsklinikum Bonn, Bonn
  • 3Life and Medical Sciences Institut, Universität Bonn, Bonn

Kürzlich identifizierten und klonierten wir adaptive HCV spezifische regulatorische CD4+ T-Zellen (Tregs) aus dem Blut von Patienten mit chronischer Hepatitis C (Langhans et al., Clin Sci 2010). Hier untersuchten wir funktionelle Eigenschaften dieser Treg-Klone in Bezug auf die Entstehung von Fibrose.Durch Microarray-Analyse verglichen wir die Genexpressionsprofile von Treg-Klonen der Patienten mit chronischer Hepatitis C mit denen der Personen mit spontan ausgeheilter HCV-Infektion. Die Hochregulation von Genen wurde auch auf Proteinebene analysiert. Zudem korrelierten wir die Anzahl von Tregs mit dem Stadium der Leberfibrose. Wir analysierten auch den Einfluss von Treg-Klonen auf die Aktivierung von primären humanen hepatischen Sternzellen (HSC) durch Nachweis von Collagen, SMA, TGF-beta, TIMP1 und MMP2 (semiquantitative RT-PCR).Die Microarray-Analyse zeigte eine 20-fache Hochregulation von IL–8 in Treg-Klonen von chronischer Hepatitis C (p< 0.01). Die Hochregulation von IL–8 konnte in den Treg-Klonen (5-fach, p<0.05) und in frisch isolierten Tregs aus dem Blut von chronischer Hepatitis C bestätigt werden (2-fach, p<0.05). Durch Blockierungsexperimente konnte ausgeschlossen werden, dass die durch Treg-Klone vermittelte Hemmung von Reporter-Klonen durch IL–8 erfolgt. Demgegenüber führten Überstände von Treg-Klonen zu einer Aktivierung von HSC (3-fache Hochregulation von TIMP1 bzw. MMP2 und 2-fache Hochregulation von TGF-beta; jeweils p<0.05). Schließlich korrelierte die Anzahl von Tregs nach direkter Isolation aus dem Blut wie auch nach Stimulation mit HCV Core signifikant mit Fibroseparametern (Metavir Score: r=0,46 bzw. 0,41, p=0,02 bzw. 0,04; Lebersteifheit: r=0,70 bzw. 0,53, p=0,001 bzw. 0,023).Unsere Daten deuten auf eine Expansion von Tregs im Blut von Patienten mit fortgeschrittener Fibrose hin. Durch die Produktion von IL–8 und die Aktivierung von HSC könnten HCV spezifische Tregs zur Fibrogenese bei chronischer Hepatitis C beitragen.